
Die Welt der Neonatologie erreicht eine bahnbrechende Neuerung! In der Universitätsklinik Erlangen kam bei einem Neugeborenen mit Schlaganfall kürzlich erstmals die kontrastmittelverstärkte Sonografie zum Einsatz. Diese innovative Technik ermöglicht es, die Blutversorgung des Gehirns in Echtzeit darzustellen und auch kleinste Gefäße präzise zu erfassen. „Die Dopplersonografie kann den Blutfluss in den Gefäßen im Gehirn erfassen“, erklärte Jörg Jüngert, ein führender Experte der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), bei einer Pressekonferenz. Der Einsatz von mikroskopisch kleinen Gasbläschen als Kontrastmittel könnte entscheidend sein, um gefährliche Zustände bei Neugeborenen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Traditionell wird ein Schlaganfall vor allem mit älteren Menschen in Verbindung gebracht, jedoch erkranken in Deutschland jährlich bis zu 200 Neugeborene daran. Diese neue Methode bietet enorme Vorteile, da sie strahlenfrei ist und direkt am Krankenbett durchgeführt werden kann, was besonders in kritischen Situationen von Bedeutung ist. „Die hochauflösende Sonografie ist ein essentielles bildgebendes Verfahren zur Erkennung von krankhaften Veränderungen des Gehirns bei Früh- und Neugeborenen“, betont Jüngert. Während die Magnetresonanztomografie (MRT) als führendes Verfahren zur Diagnostik gilt, ist sie oft mit logistischen Herausforderungen verbunden, wie dem Transport von kleinen Patienten und der notwendigen Sedierung.
Innovative Diagnostik und zukünftige Perspektiven
Die kontrastmittelverstärkte Sonografie nutzt winzige Gasbläschen, die intravenös verabreicht werden und später vom Körper wieder ausgeatmet werden. „Dieses Verfahren wird als Ultrasound Localization Microscopy (ULM) bezeichnet und kann bei individueller Indikation direkt am Bett des Patienten eingesetzt werden“, erläutert Jüngert weiter. Eine spezielle Software ermöglicht die präzise Analyse der Mikrogefäße, was in der medizinischen Diagnostik eine Revolution darstellen könnte. Obwohl die Methode in Europa bislang nicht für Kinder und Jugendliche zugelassen ist, zeigen bereits durchgeführte Studien vielversprechende Ergebnisse. Künftig könnten auch KI-gestützte Algorithmen diesen Analyseprozess erheblich optimieren und die Diagnostik bei Neugeborenen weiter vorantreiben, wie die DEGUM berichtet.
Eine neue Ära der frühen Diagnostik bei kindlichen Schlaganfällen hat damit begonnen, die Hoffnung auf bessere Behandlungsmöglichkeiten für die kleinsten Patienten ist nun greifbar! Diese Entwicklungen könnten nicht nur die Zukunft der Neonatologie verändern, sondern auch das Leben unzähliger Neugeborener retten.
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