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Hilzingen ehrt Geschichte: Museum erhält Auszeichnung für Demokratie!

Stand: 11.11.2024 06:42 Uhr

Ein historischer Moment für das Bürger- und Bauernmuseum in Hilzingen! Am Sonntagabend wurde die prestigeträchtige Auszeichnung „Orte der Demokratiegeschichte“ verliehen. Diese Plakette ehrt bedeutende Stätten in Deutschland, an denen der Kampf für Freiheit und Menschenwürde im Mittelpunkt steht. Das Museum, das die bewegende Geschichte des Bauernkriegs im Hegau thematisiert, hat sich intensiv mit den Ereignissen des Hilzinger Kirchweih-Aufstands vor 500 Jahren beschäftigt und diese für die Öffentlichkeit aufbereitet.

Im Jahr 1524, als die Ernte schlecht war und die Adligen die Steuern erhöhten, versammelten sich rund 3.500 Bauern zur Kirchweih in Hilzingen, darunter 800 Bewaffnete. Trotz eines Versammlungsverbots blieben die Bauern friedlich und wählten Vertreter, um mit den Adligen zu verhandeln. Doch als die Gespräche scheiterten, brachen sie in den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit auf – ein Aufstand, der blutig niedergeschlagen wurde.

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Die Aufstände zogen sich vom Hegau bis Mitteldeutschland

Die Bauernaufstände von 1524 bis 1525 breiteten sich schnell über Südwestdeutschland aus, von Oberschwaben bis nach Sachsen und Thüringen. Die ländliche Bevölkerung erhob sich gegen die Unterdrückung durch Adel und Kirchenvertreter, forderte Gerechtigkeit und religiöse Freiheit. Die Zwölf Artikel von Memmingen, die 1525 formuliert wurden, gelten als erste Menschenrechtsforderungen, doch der Adel war nicht bereit zu verhandeln. Die blutigen Auseinandersetzungen forderten fast 100.000 Menschenleben.

Die Verleihung der Plakette ist nicht nur eine Ehrung, sondern auch ein eindringlicher Aufruf, die Lehren aus der Geschichte zu bewahren und den Mut der Menschen zu würdigen, die für ihre Rechte kämpften.

Quelle/Referenz
tagesschau.de

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