In der Wetterau sorgt eine alarmierende Zahl von 154 Vermisstenfällen in diesem Jahr für Aufregung und Besorgnis. Bis Ende Oktober haben die Behörden diese erschreckende Statistik erfasst, und die Dunkelheit der Ungewissheit lastet schwer auf den Angehörigen. Hinter jeder dieser Zahlen stehen verzweifelte Familien und Freunde, die auf Nachrichten von ihren Liebsten hoffen.
Die Polizei hat in den letzten Jahren immer wieder mit dramatischen Fällen zu kämpfen gehabt. So wurde beispielsweise ein 14-jähriges Mädchen, das im Juli 2022 als vermisst gemeldet wurde, acht Tage später tot im Teufelsee bei Weckesheim entdeckt. Der Täter, ein doppelt so alter Mann, wurde wegen Mordes verurteilt. Solche tragischen Enden sind glücklicherweise die Ausnahme, doch die Ermittler stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Yasmine Scholz, die Polizei-Pressesprecherin, berichtet, dass aktuell rund zehn offene Fahndungen aus den Jahren 2020 bis 2024 bestehen, die die Polizei weiterhin beschäftigen.
Vermisstenfälle: Ein besorgniserregendes Phänomen
Die Gründe, warum Menschen verschwinden, sind vielfältig und oft erschütternd: Streit mit den Eltern, Schulangst, psychische Probleme oder einfach nur eine durchzechte Nacht. Besonders häufig sind Kinder und Jugendliche betroffen, aber auch ältere Personen stehen auf der Liste der Vermissten. Die Polizei geht immer von einer Gefahr für Leib und Leben aus, wenn Kinder verschwinden, während bei Erwachsenen strenge Kriterien gelten müssen, bevor eine Suche eingeleitet wird.
Die Suche nach Vermissten erfolgt systematisch. Die Polizei beginnt ihre Ermittlungen „von innen nach außen“. Zuerst wird die Umgebung des Wohnorts oder der Einrichtung durchsucht, in der die vermisste Person zuletzt gesehen wurde. Dabei kommen moderne Technologien zum Einsatz: Hubschrauber mit Wärmebildkameras, Drohnen, und sogar Smartphone-Ortung werden genutzt, um Hinweise zu finden. „Kosten spielen keine Rolle“, betont ein Polizeisprecher, während die Angehörigen gebeten werden, alle Informationen bereitwillig zu teilen, um die Suche zu beschleunigen. „Jede Minute zählt“, warnt er eindringlich, denn in einigen Fällen kann es entscheidend sein, wie schnell die Polizei handelt.
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