In Kirtorf steht die Feuerwehrunterkunft vor einer dringenden Erweiterung, doch der Gemeindebrandinspektor Heino Becker sieht keinen akuten Handlungsbedarf. Trotz dieser entspannten Haltung schwingt die bange Frage mit: „Kann uns das schreckliche Inferno in Stadtallendorf auch hier treffen?“ Dort gingen alle Feuerwehrfahrzeuge in Flammen auf, was einen immensen Millionenschaden nach sich zog. Diese Katastrophe bringt nun auch im Vogelsbergkreis einen Denkprozess ins Rollen.
Neuer Kreisbrandinspektor Marcell Büttner warnt: Aktuelle Richtlinien fordern keinen Einbau von Brandfrüherkennungssystemen in Feuerwehrhäusern. Aber könnte das der Schlüssel sein, um zukünftige Brände zu verhindern? „Sicher ist: Höhere Bau- und Folgekosten sind die Konsequenz, falls Feuerwehrhäuser diese Systeme einbauen müssen.“ Auch er plädiert für kostengünstige Lösungen, wie etwa Systeme, die Alarm direkt auf Handys schicken. Konkrete Empfehlungen nach dem Brand in Stadtallendorf sind jedoch noch in der Warteschleife. „Wir müssen zunächst die Untersuchungsergebnisse abwarten,“ so Büttner weiter.
Feuern schützen, Leben retten!
In Lauterbach und Alsfeld, den größten Feuerwehrstützpunkten, sind ebenfalls bereits Maßnahmen in Planung. Stadtbrandinspektor Jürgen Eifert ist bestürzt über das Stadtallendorfer Drama und zeigt, wie wichtig die vorbeugende Hygiene ist. „Unser damaliger Einsatzleitwagen steht übergangsweise zur Verfügung.“ In der Feuerwache Lauterbach wurde eine interne Lösung zur frühzeitigen Brandmeldung entwickelt. Im Gegensatz dazu sieht Alsfelds Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer keinen aktuellen Handlungsbedarf, da eine Brandmeldeanlage bereits mit der Leitstelle verbunden ist. „Technische Defekte sind aber immer möglich,“ warnt er.
Während in Grebenhain Handymelder in allen Feuerwehrgerätehäusern nachgerüstet werden sollen, gibt es in Kirtorf zaghafte Überlegungen zur Einsparung von Kosten bei möglichen Brandmeldeanlagen. Becker fügt hinzu: “Brandmeldeanlagen retten in erster Linie Menschenleben, nicht unbedingt Sachwerte.” Diese Worte hängen in der Luft, während die Sorge um die Sicherheit der Feuerwehr während ihrer Einsätze weiter wächst.