
Wenig Grund zur Freude in der Bierbranche Deutschlands: In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Brauereien um 93 auf nur noch 1.459 gesunken, wie der Deutsche Brauer-Bund (DBB) jut mitteilte. Diese alarmierende Entwicklung bedeutet einen klaren Abschwung für viele traditionsreiche Brauhäuser, die zunehmend gegen die schwerwiegenden Herausforderungen des Marktes kämpfen. Hauptverursacher sind laut DBB-Präsident Christian Weber die Corona-Pandemie, die Energiepreiskrise und die allgemeine Konsumzurückhaltung, die insbesondere kleinere Betriebe stark belasten.
Besonders betroffen ist Bayern, das mit einem Minus von 50 Braustätten den tiefsten Rückgang verzeichnet, während es immer noch die meisten Brauereien im Land hat. Nordrhein-Westfalen und Hessen folgen mit Rückgängen von 24 und 14 Betrieben, wobei die prozentualen Verluste in diesen Bundesländern noch gravierender sind. Weber gibt jedoch auch Hoffnung: Trotz des bundesweiten Trends haben einige Bundesländer wie Sachsen, wo die Zahl der Brauereien um sieben auf 84 angestiegen ist, ein positives Zeichen gesetzt. Das bevölkerungsreichste Bundesland hat im Vergleich zu 1995 seine Brauereien sogar mehr als verdoppelt, so die Daten des Statistischen Bundesamts, die in Berichten von oe24.at und sueddeutsche.de wiedergegeben wurden.
Brauereien vor großen Herausforderungen
Ein weiteres Problem ist die drohende Klimatransformation: Viele Brauereien stehen vor der Herausforderung, bis 2045 klimaneutral zu werden. Weber zufolge müssen bei einem Umbau von Gas- auf Strombetrieb etwa 80 Prozent der Anlagen komplett neu gebaut werden – und die entsprechenden Technologien sind oft noch in der Entwicklung. Diese Unsicherheiten bezüglich der zu erwartenden Energiekosten, die bei großen Brauereien bis zu 15 Prozent der Herstellungskosten ausmachen, sind entscheidend für die Zukunft vieler Betriebe. Der DBB appelliert an künftige politische Entscheidungsgeber, bezahlbare Energie und Planungssicherheit zu gewährleisten, um den Strukturwandel zu unterstützen und neue Existenzgründungen zu fördern.
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