
Unfassbar! Ganz Darmstadt ist in Aufruhr, denn was auf dem Weihnachtsmarkt der evangelischen Michaelsgemeinde geschehen ist, schlägt hohe Wellen. Judenfeindliche Plätzchen, Terror-Souvenirs und Propaganda der Hamas wurden auf einem sogenannten „anti-kolonialistischen Friedensweihnachtsmarkt“ angeboten. Da soll einem die Besinnlichkeit nicht im Halse stecken bleiben!
Unter dem Vorwand der Nächstenliebe wurde den Besuchern ein Sammelsurium des Judenhasses präsentiert. Die Flyers und Plakate auf diesem Markt relativierten stellenweise sogar den Holocaust. Aber damit nicht genug: An einem Stand wurden Schlüsselanhänger mit verbotenen Hamas-Symbolen sowie Landkarten verkauft, auf denen der Staat Israel schlichtweg ausgelöscht war. Die Empörung in der Stadt ist groß, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Empörung und Ermittlungen
Ein Skandal, der auch an den Justizbehörden nicht vorbeigeht. Die Staatsanwaltschaft und der Staatsschutz sind eingeschaltet. Zurzeit sind drei Anzeigen wegen Volksverhetzung anhängig, so der Oberstaatsanwalt Robert Hartmann. Auch wurden keine Beschuldigten ausgemacht. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, ob womöglich Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet wurden. Noch bleibt abzuwarten, wer letztlich zur Verantwortung gezogen wird.
Die Verantwortung für dieses unsägliche Treiben teilen sich die Michaelsgemeinde und die Gruppe „Darmstadt4Palestine“, die als Mitveranstalter auftraten. Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, äußerte sein Entsetzen darüber, dass eine evangelische Gemeinde derartige antijüdische Hetze ermöglicht, und nannte die Vorgänge „einen Skandal“.
Offizielle Reaktionen und Forderungen
Auch Volker Beck, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Grünen und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, hat Anzeige erstattet. Er weist darauf hin, dass Antijudaismus noch immer ein Problem in vielen Kirchen darstellt, besonders zur Weihnachtszeit.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) distanziert sich klar und deutlich: „Die Berichte und das Bildmaterial, das uns zu einem Weihnachtsmarkt der Michaelsgemeinde am 3. Advent erreichen, sind zutiefst verstörend.“ Damit ist klar, dass sich die Kirche keinesfalls mit den fragwürdigen Inhalten identifizieren möchte. Eine offizielle Stellungnahme wird indes von der Gemeinde angekündigt, die bisher straflos bleiben möchte, berichtet ebenfalls die Bild-Zeitung.
Für Frieden und Toleranz - jetzt erst recht!
Zurück bleibt eine Stadt, die schockiert und besorgt ist über das, was auf dem Friedensweihnachtsmarkt, von dem man Licht und Hoffnung erwartet, tatsächlich geschah. Eine Lektion in Toleranz, Offenheit und friedlichem Miteinander ist dringend notwendig. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und sich solcherartige Vorfälle nicht wiederholen.
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