In einer aktuellen Untersuchung zeigt sich, dass die Gefährdung durch Ultrafeinstaub rund um den Frankfurter Flughafen von verschiedenen Faktoren abhängig ist, insbesondere von der Windrichtung. Das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat festgestellt, dass die Belastungen in den verschiedenen Stadtteilen stark variieren. In Offenbach beispielsweise wurden in den ersten acht Monaten des Jahres im Durchschnitt 6.100 Partikel pro Kubikzentimeter gemessen.
Die Messstation befindet sich im Wetterpark, direkt unter zwei Anfluglinien des Flughafens. Daten des HLNUG belegen, dass die südlichen Stadtteile Frankfurts am stärksten unter den Auswirkungen des Luftverkehrs zu leiden haben. Thomas Schmid, Präsident des Landesamts, erläuterte, dass die Hauptquelle für Ultrafeinstaub nicht nur die fliegenden Maschinen, sondern vor allem auch der Betrieb am Boden ist. Dies umfasst insbesondere Starts und Landungen, sowie das Rollen der Flugzeuge mit laufenden Triebwerken.
Unterschiedliche Messwerte
Die Resultate aus Offenbach verdeutlichen, dass der Wind eine entscheidende Rolle spielt. An Tagen, an denen der Wind aus Richtung Flughafen weht, erhöht sich die Partikelkonzentration signifikant auf etwa 7.500 Partikel pro Kubikzentimeter, was in rund 12 Prozent der Zeit vorkommt. Dennoch bleibt der Einfluss des Flugbetriebs im Vergleich zur Gesamtbelastung in Offenbach relativ gering, wie die aktuelle Bilanz des HLNUG zeigt.
Im Vergleich zu Offenbach sind die Werte in den benachbarten Stadtteilen Raunheim und Frankfurt-Schwanheim noch höher. Hier wurde in dem gleichen Zeitraum ein Durchschnitt von 9.100 bzw. 13.000 Partikeln pro Kubikzentimeter festgestellt. Solche Unterschiede hängen stark mit den spezifischen Umgebungsbedingungen und der Nähe zu den Hauptflugrouten zusammen.
Ultrafeinstaub, der aus Partikeln besteht, die kleiner als 0,1 Mikrometer sind, gilt als ernstzunehmende Gesundheitsgefährdung. Diese Partikel sind so winzig, dass man mehr als 10.000 davon aneinanderreihen müsste, um die Länge eines Millimeters zu erreichen. Aufgrund ihrer Größe können sie tief in die Lunge eindringen und sogar in den Blutkreislauf gelangen, was langfristig gesundheitliche Probleme verursachen könnte.
Forschung und Risiken
Die vollständige Risikobewertung von Ultrafeinstaub ist gegenwärtig noch unzureichend, und wissenschaftliche Studien sind im Gange, um deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet klarer zu verstehen. Dies wird als besonders wichtig erachtet, da die momentan laufende Untersuchung Ergebnisse erst in einigen Jahren bereitstellen kann.
Das HLNUG überwacht die Luftqualität seit 2017 an verschiedenen Messstationen, die in unmittelbarer Nähe des Flughafens platziert sind. Dabei wird die Anzahl und Größe ultrafeiner Partikel erfasst. Heinrich Schmid erklärte, dass diese Partikel nicht nur aus dem Luftverkehr stammen, sondern auch aus anderen Verbrennungsprozessen, beispielsweise im Straßenverkehr oder der Industrie. Ein Problem besteht darin, dass bisher keine spezifischen Grenzwerte für Ultrafeinstaub existieren, was eine gezielte Regulierung erschwert.
Die Thematik um Ultrafeinstaub und seine Quellen ist nicht nur für Anwohner wichtig, sondern auch für die breite Öffentlichkeit. Das Bewusstsein und die Forschung werden deshalb als entscheidend erachtet, um fundierte Informationen zu erhalten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Reduktion von Schadstoffen zu ergreifen.
Für Interessierte und besorgte Anwohner sind weitere Informationen und detaillierte Analysen zu den Messdaten öffentlich zugänglich, auch über Plattformen, die sich intensiv mit der Luftqualität und Umweltforschung auseinandersetzen. Um mehr über die spezifischen Messwerte und deren Einfluss auf die Bevölkerung zu erfahren, bietet die umfassende Berichterstattung von www.aero.de wertvolle Einblicke.
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