Nach über zehn Jahren kommt es in Bad Vilbel zu einem bedeutenden Umbruch: Das Restaurant Mondnacht hat am 15. September 2024 dauerhaft geschlossen. Diese Entscheidung hat nicht nur die gastronomische Landschaft verändert, sondern auch das Ende eines konfliktreichen Kapitels in der Stadt markiert, das sogar vor Gericht verhandelt wurde.
Besonders auffällig war, wie schnell sich die Nachrichten über die Schließung in den sozialen Medien verbreiteten. Das Team von Mondnacht hinterließ handgeschriebene Zettel, auf denen sie sich für die „jahrelange Treue und Unterstützung“ ihrer Gäste bedankten und auf die „schönen gemeinsamen Jahre“ zurückblickten.
Konflikt und Konkurrenzkampf
Der Konflikt um das Restaurant begann vor etwa zwei Jahren, als die Idee aufkam, in einem benachbarten ehemaligen Geschäft ein neues Restaurant zu eröffnen. Der Ex-Inhaber Serdar Günel wehrte sich vehement gegen diese Pläne und berief sich auf den Wettbewerbs- und Konkurrenzschutz. Die Stadt reagierte jedoch mit Kritik und warf ihm „destruktives Verhalten“ vor, was die Situation weiter eskalierte.
Sein Mietvertrag wurde schließlich gekündigt, ein Schritt, den Günel nicht tatenlos hinnehmen wollte. Er hatte in den Rohbau seines Restaurants mehr als 600.000 Euro investiert und legte eine Räumungsklage ein. Dem gegenüber stand die Stadt, die den Mangel an Genehmigungen für den geplanten Wintergarten ansah.
In einer Pressemitteilung äußerte Serdar Günel durch seinen Anwalt Harald Nickel, dass die emotionalen Belastungen und der Druck ihn gesundheitlich beeinträchtigt hatten. Er erklärte, dass trotz der Schwierigkeiten die Beziehung zu seinen Gästen und Mitarbeitern immer wertvoll war. Die Entscheidung, das Restaurant zu schließen, war letztendlich auch von seiner Familie beeinflusst.
Das neue Kapitel in Bad Vilbel
Mit der Schließung von Mondnacht gibt es bereits Pläne für die Nachfolge durch den Dortelweiler Golfhotel- und Restaurantinhaber Petar Arsenic. Renovierungsarbeiten in den ehemaligen Räumlichkeiten von Mondnacht sind im Gange. Klaus Minkel, der Liegenschaftsdezernent, bestätigte, dass die Stadt nun endlich eine Lösung gefunden hat, um die Räumlichkeiten neu zu nutzen und somit die Blockade um die Nutzung des ehemaligen Schuhgeschäfts Görtz aufzuheben.
Günel hat jedoch nicht das Geschäft aufgegeben. Er plant, bald ein neues Lokal in Frankfurt auf der Berger Straße zu eröffnen. In der Zwischenzeit bleibt die Entwicklung der Mega-Therme in Bad Vilbel, die ebenfalls in der Warteschleife steckt, ein wichtiges Thema. Laut Informationen des Wetteraukreises fehlen nach wie vor einige erforderliche Unterlagen.
Details zur Meldung