Marburg-Biedenkopf

Vertrauliche Hilfe nach Vergewaltigung: Frauenklinik Marburg setzt Zeichen!

In der Frauenklinik des UKGM Marburg wird betroffenen Frauen nach einer Vergewaltigung schnelle und vertrauliche Hilfe angeboten. Hier können sie medizinische Versorgung und Spurensicherung erhalten, und das ganz ohne Polizei, wenn sie das wünschen. Der Frauennotruf Marburg steht den Opfern zur Seite, um ihnen bei der Verarbeitung des Traumas zu helfen und sie bei rechtlichen Schritten zu unterstützen.

Sexualisierte Gewalt ist ein erschreckendes Alltagsphänomen für viele Frauen. Eine alarmierende Studie zeigt, dass jede siebte Frau angibt, mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher Gewalt zum Sex geworden zu sein. Doch nur etwa 10 % der Sexualdelikte werden der Polizei gemeldet, da viele Betroffene Angst haben, dass es vor Gericht an Beweisen mangelt. Oft trauen sie sich nicht, ein Krankenhaus aufzusuchen, aus Angst vor Scham und der Möglichkeit, dass die Polizei informiert wird.

Vertrauliche Spurensicherung seit 2019

In der Frauenklinik wird seit vielen Jahren eine medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigungen angeboten. Frauen können anonym behandelt werden, ohne dass die Polizei informiert wird. Die Schweigepflicht der Ärzte schützt die Privatsphäre der Patientinnen. Seit 2019 haben Frauen zudem das Recht auf eine vertrauliche Spurensicherung. Diese gesicherten Beweise werden in der Rechtsmedizin aufbewahrt und können, falls die Betroffene sich entscheidet, eine Anzeige zu erstatten, als Beweismittel verwendet werden.

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Nach der Behandlung können die Patientinnen von einer Beraterin des Frauennotruf Marburg kontaktiert werden, um eine Erstberatung zu erhalten. „Aus diesen Beratungen entstehen dann häufig lange Beratungsprozesse“, erklärt Catriona Schultz, Beraterin beim Frauennotruf Marburg e.V. Um das Bewusstsein für diese wichtigen Angebote zu schärfen, läuft eine umfassende Social Media und Plakatkampagne, unterstützt vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. Schultz betont die Notwendigkeit, das Thema sexualisierte Gewalt in der Öffentlichkeit präsent zu halten, da es so viele Menschen betrifft und dennoch oft im Verborgenen bleibt.

Quelle/Referenz
das-marburger.de

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