Marburg. In einer schockierenden Enthüllung wird klar: Marburg war ein geheimes Spionagezentrum für den russischen Geheimdienst KGB! Vor wenigen Jahren lebte hier ein unauffälliges Paar, das als Andreas und Heidrun Anschlag bekannt wurde. Sie schlüpften unter falschen österreichischen Identitäten in die deutsche Gesellschaft und agierten über Jahre hinweg als Agenten, bis sie 2011 festgenommen wurden.
Das Duo, das in der Nähe der Behringwerke wohnte, war in der Automobilbranche tätig. Andreas reiste häufig in die USA, Brasilien und andere Länder, während er geheime Informationen sammelte. Die Ermittler entdeckten, dass er Straßenkarten mit markierten „toten Briefkästen“ führte, die als geheime Abgabestellen für Nachrichten dienten. Die Anschlags waren nicht nur einfache Spione; sie hatten Zugang zu sensiblen NATO-Dokumenten und übermittelten diese Informationen mithilfe russischer Software direkt nach Moskau.
Funksprüche von Marburg nach Moskau
Die Agenten kommunizierten über codierte Funknachrichten, die schließlich vom US-Geheimdienst entschlüsselt wurden. Im Herbst 2011 stürmte die GSG 9 ihr Zuhause, während Heidrun gerade vor dem Kurzwellenempfänger saß. Nach ihrer Verurteilung zu fünfeinhalb und sechseinhalb Jahren Haft wurden sie nach Russland abgeschoben, nachdem eine hohe Geldsumme gezahlt wurde. Ihre wahren Identitäten blieben bis heute unbekannt.
Doch die Anschlags sind nicht die einzigen Schattenfiguren in Marburgs Geschichte. Laut Forschungen des Politikwissenschaftlers Helmut Müller-Enbergs war die Stadt auch für die Stasi von Interesse. Über 500 Bürger waren in den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit verzeichnet, darunter viele, die an der Philipps-Universität studierten. Marburg war ein fruchtbarer Boden für Spionageaktivitäten, und die Universität wurde als „Angelplatz für zukünftige Spione“ bezeichnet. Die dunkle Vergangenheit der Stadt wird immer deutlicher, während die Schatten der Spionage über Marburg schweben.
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