Marburg. In der letzten Woche vor den US-Wahlen brannte die Diskussion an der Universität Marburg lichterloh! Bei einer spannenden Podiumsdiskussion, an der drei Marburger Professoren sowie zwei internationale Experten aus den USA und Israel online teilnahmen, wurde das Rennen um die Präsidentschaft zwischen Donald Trump und Kamala Harris unter die Lupe genommen. „Wir hoffen auf ein Fest der Demokratie nach der Wahl“, so die Marburger Amerikanistik-Professorin Carmen Birkle, die die Debatte eröffnete.
Professor Joel Johnson von der Augustana University in South Dakota lieferte eine fesselnde Analyse der bevorstehenden Wahl und betonte, dass die Wahl von Kamala Harris als erste Präsidentin der USA ein historischer Meilenstein wäre. „Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, erklärte er. Aktuell scheine Trump leicht in Führung zu liegen, doch die Vielzahl an bereits abgegebenen Stimmen durch „early voters“ macht die Prognosen unberechenbar. Die Debatte dreht sich nicht nur um politische Ansichten, sondern auch um die tiefen kulturellen Gräben zwischen ländlichen Trump-Anhängern und urbanen Harris-Unterstützern.
Die Wähler und ihre Motive
Birkle hinterfragte, warum viele Amerikaner Trump wählen, und nannte als Hauptgruppen weiße Männer und Frauen, die eine starke Führung und traditionelle Werte schätzen. Neu sei das Interesse von Latino- und afroamerikanischen Männern, die sich Sorgen um die wirtschaftliche Lage machen. „Viele glauben nicht, dass sich ihr Leben unter den Demokraten verbessern wird“, so Birkle. Trump, der als Entertainer bekannt ist, weckt starke Emotionen und schürt Ängste vor den Demokraten, die er als kommunistisch brandmarkt.
Heather Stone, die die US-Demokraten in Israel vertritt, hob die bedeutenden Initiativen von Kamala Harris hervor, darunter das Investitionsprogramm des „Inflation Reduction Acts“, das wichtige Maßnahmen gegen den Klimawandel umfasst. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig: Die Polarisierung zwischen den politischen Lagern hat zugenommen. Dr. Johanna Pitetti-Heil warnte, dass die Wahl den Graben zwischen den Wählern nicht überbrücken werde. Besonders besorgniserregend sei die Tendenz junger Wähler, sich von beiden großen Parteien abzukehren und „das kleinere Übel“ zu wählen, was die Demokratie gefährden könnte.
Die Debatte beleuchtete auch die Rolle von Fakten und Fake News in den Wahlen. Wer hat die Macht, die Wahl zu bestimmen – Fox News oder CNN? Und werden solche Phänomene auch bald in Deutschland zu beobachten sein? Die Diskussion war lebhaft und zeigte eindrucksvoll, wie brisant die Themen rund um die US-Wahlen sind!
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