In Marburg sorgt in diesen Tagen ein himmlisches Ereignis für Aufsehen: Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS), ein spektakuläres Himmelsobjekt, das mit bloßem Auge sichtbar ist. Viele Menschen erinnern sich vielleicht noch an den Kometen „NEOWISE“, der während der Pandemie im Jahr 2020 zu bewundern war und für großes Interesse sorgte. Der Komet C/2023 A3 wird nun als der hellste Komet seit diesem Ereignis angekündigt und wird voraussichtlich genauso eindrucksvoll sein.
Professor Andreas Schrimpf, ein Experte für Astronomie an der Universität Marburg, bestätigt, dass der Komet so hell ist wie der Polarstern. Dies bedeutet, dass er ohne Hilfsmittel klar am Abendhimmel erkennbar ist, was das Beobachten besonders spannend macht. Schrimpf erklärt, dass Kometen, die Überreste der Entstehung des Sonnensystems sind und aus Eis, Staub und lockerem Gestein bestehen, einzigartige Naturphänomene darstellen, die nur selten zu beobachten sind.
Komet kommt in den Abendstunden in Sicht
Die besten Beobachtungsbedingungen für den Kometen befinden sich in ländlichen Gebieten, wo wenig Lichtverschmutzung herrscht. Ideal sind erhöhte Aussichtspunkte wie Berge oder Hügel, da man von dort aus einen klaren Blick auf den Himmel hat. C/2023 A3 kann derzeit gut in Westlicher Richtung über dem Horizont gesehen werden. Prof. Schrimpf berichtete, dass er den Kometen bereits als „sehr lichtschwachen Punkt“ wahrnehmen konnte.
Wer sich für Wissenschaft und Astronomie interessiert, sollte die Gelegenheit nicht verpassen, den Kometen genauer zu beobachten. An diesem Samstag, den 19. Oktober, findet die „Lange Nacht der Astronomie“ im Botanischen Garten auf den Lahnbergen statt, wo Interessierte die Möglichkeit haben, den Kometen durch leistungsstarke Teleskope zu betrachten. Hier können dann Details wie der beeindruckende Doppelschweif gesehen werden, was mit bloßem Auge oder auch mit einem Großfernglas kaum möglich ist.
Die ideale Zeit für die Beobachtung beginnt mit Einbruch der Dämmerung und reicht bis etwa 21.30 Uhr. Ein besonderes Highlight für astronomisch Interessierte, da sie die Himmelserscheinung in einer detaillierteren Form erleben können.
C/2023 A3 hat bereits seinen sonnennächsten Punkt erreicht und war am 27. September nur knapp 60 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, was ungefähr dem Abstand des innersten Planeten Merkur entspricht. In Deutschland war der Komet damals jedoch fast nicht sichtbar. Seit dem 13. Oktober können Menschen in unserer Hemisphäre den Kometen nach Sonnenuntergang jedoch problemlos beobachten. Er wurde erstmals im Januar 2023 von Teleskopanlagen in China und Südafrika entdeckt und hat sich seitdem zu einem Besucher in unseren Abendhimmeln entwickelt.
Diese natürliche Attraktion begeistert nicht nur Wissenschaftler, sondern auch die breite Öffentlichkeit und weckt das Interesse an der Astronomie, einem Feld, das stets neue Faszinationen bereithält.