In einer aufsehenerregenden Anhörung am Amtsgericht Gemünden nahm ein Schreiner des Main-Kinzig-Kreises wegen Betrugs an einem älteren Ehepaar und weiterer Vorkommnisse Platz auf der Anklagebank. Die Strafrichterin Kristina Heiduck hielt ihm vor, ein wiederholter Verbrecher zu sein, der in der Vergangenheit bereits mehrfach mit der Justiz in Konflikt geraten war. Der Grund für das Verfahren ist die Annahme von 4400 Euro für den Bau eines Carports, den der Schreiner jedoch nie errichtete.
Der Vorfall begann, als das Ehepaar durch die Werbefläche des Schreiners auf ihn aufmerksam wurde, während Nachbarn Renovierungsarbeiten durchführen ließen. Kurze Zeit später bekamen sie ein schriftliches Angebot über die Anfertigung des Carports, für das sie im Voraus die Hälfte des Betrags, insgesamt 2200 Euro, zahlten. Trotz diverser Ausreden und schließlich einem kompletten Stillstand der Kommunikation kam der Schreiner nicht seiner vertraglichen Verpflichtung nach, was die Situation dramatisch zuspitzte.
Der unrentable Geschäftsverlauf
In der Verhandlung erklärte der Schreiner, dass er sich zu der Zeit in einer schweren finanziellen Lage befand und nicht einmal genügend Geld besaß, um Materialien zu kaufen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte er jedoch offen mit seinen Kunden kommunizieren müssen, anstatt sie zu täuschen. Tatsächlich ist der Mann auch wegen anderer Betrügereien in die Schlagzeilen geraten und hatte parallel seine Fahrerlaubnis aufgrund einer Trunkenheitsfahrt verloren.
Das Vertrauen des Ehepaars litt stark. Sie entschieden sich, rechtliche Unterstützung zu suchen. Leider hatten sie auch mit ihrem Anwalt wenig Erfolg, was die Frustration der Eheleute weiter verstärkte. Besonders belastend war für die Frau das ganze Verfahren: "Die ganze Aufregung um die Sache hat mir große gesundheitliche Probleme gemacht", bemerkte sie während der Verhandlung.
Der Ausgang des Verfahrens
Dies ist ein weiterer trauriger Fall, der die Schwierigkeiten im Handwerkssektor und die Herausforderungen aufzeigt, mit denen viele Menschen konfrontiert sind. Die verschiedenen Stränge dieses Falls verdeutlichen die ernsthaften Konsequenzen, die betrügerisches Verhalten für alle Beteiligten haben kann, und der Schreiner wird nun die nächsten Jahre unter Bewährung stehen.
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