In einer dramatischen Protestaktion haben Aktivisten vor der Kreistagssitzung in Baunatal symbolisch Steuergelder geschreddert! Die Gruppe »Kassel Airport Stoppen« kritisierte die Verwendung öffentlicher Mittel für den Regionalflughafen Kassel-Calden, während wichtige Bereiche wie Kliniken und Kindertagesstätten unterfinanziert bleiben. „Das Geld wird in das Fass ohne Boden namens Kassel Airport versenkt“, so die klare Ansage der Demonstranten.
Mit Eurozeichen und Schildern, die Begriffe wie „Kitaplätze“, „Krankenhaus“ und „Klimaschutz“ zeigten, machten sie auf die Missstände aufmerksam. Arvid Jasper von Klimagerechtigkeit Kassel forderte die Abgeordneten auf, die Realität zu erkennen: „Der Flughafen hat keine der Hoffnungen erfüllt“, erklärte er. Stattdessen würden Privatflüge mit 2.000 Euro Steuergeld subventioniert, während der Landkreis mit enormen finanziellen Verlusten kämpft. „Kein Steuergeld für Privatjets“ ist das Motto, das Jasper vehement vertritt.
Wirtschaftliche Belastung und Klimaschäden
Die Situation am Kassel Airport ist alarmierend: Im vergangenen Jahr flogen 90% der Maschinen privat, und in diesem Winter gibt es für vier Monate keinen regulären Urlaubsflugverkehr. Die öffentlichen Anteilseigner, darunter das Land Hessen und die Stadt Kassel, müssen jährlich rund 20 Millionen Euro an Verlusten stemmen. Gabriel Herr von den Students für Future betonte, dass dringend gute Ideen für eine Nachnutzung des Flughafens benötigt werden. „So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen“, sagte er.
Das Bündnis hat Flyer mit „zehn guten Gründen für die Abkehr vom Regionalflughafen“ verteilt, die auch auf die klimatischen Schäden hinweisen. Jährlich verursache der Flughafen 50 Millionen Euro an Schäden durch Naturkatastrophen. Obwohl ein Dringlichkeitsantrag zur Kündigung des Gesellschaftervertrags eingereicht wurde, wurde dieser zunächst vertagt. Gerda Osigus von Greenpeace Kassel stellte eine klare Forderung an die Parteien: „Wollen wir wirklich weiter Privatjets mit Steuergeld subventionieren, während Kita-Gebühren steigen?“ Das Bündnis steht bereit für Gespräche und lädt zur Teilnahme an offenen Treffen ein.