Am Halitplatz in Kassel steht ein neues Bauprojekt des Berufsbildungswerks Bathildisheim (BBW) in den Startlöchern. Seit Juni läuft der Bau eines Wohnheims, das Platz für 60 Bewohner bieten soll, die gesundheitliche Einschränkungen oder besonderen Förderbedarf haben. Dieses Vorhaben, das offiziell als „Lernort Wohnen“ bezeichnet wird, wurde entworfen, um den künftigen Bewohnern den Übergang zu einem eigenständigen Leben zu erleichtern.
Michael Fels, Architekt und Verantwortlicher des Projekts von der Baunataler Firma Fels Architekten, erläuterte, dass auf fünf Stockwerken eine barrierefreie Wohn- und Nutzfläche von etwa 2000 Quadratmetern entsteht. Die Kosten für diesen Neubau belaufen sich auf knapp sechs Millionen Euro und sind eng verzahnt mit dem neu errichteten Hauptgebäude des BBW an der Wolfhager Straße, dessen Fertigstellung sich verzögert hat. Vorstand Jens Wehmeyer gibt an, dass die Übergabe des neuen Hauses für April 2025 angedacht ist.
Die Bedeutung der neuen Wohnanlage
Das neue Wohnheim wird in unmittelbarer Nähe zur Haltestelle Halitplatz errichtet und soll durch seine zentrale Lage den Bewohnern erleichtern, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Wehmeyer betont, dass es eine große Errungenschaft ist, direkt neben dem BBW zu sein. „Es ist deutlich zentraler als der Standort in Bad Arolsen“, sagt der Auszubildende Bastian Nickel und ergänzt, dass die tägliche Fahrtzeit nun erheblich verkürzt wird.
Der „Lernort Wohnen“ wird künftig das bestehende Internat in Bad Arolsen ersetzen und gemeinsam mit dem Neubau in Kassel funktionieren. Während der Ausbildung – die in der Regel zwei bis drei Jahre dauert – werden die Auszubildenden in verschiedenen Wohnformen leben und mit Unterstützung von Fachkräften soziale Kompetenzen sowie praktische Fähigkeiten erlernen. Dazu gehören alltägliche Aufgaben wie Kochen, Putzen und der Umgang mit Bürokratie, um später ein selbstständiges Leben führen zu können.
Das Wohngebäude wird verschiedene Wohnformen bieten, darunter Einzelzimmer sowie kleine Appartements. Gemeinschaftsräume, Küchen und weitere Gemeinschaftseinrichtungen sollen ein familiäres und unterstützendes Umfeld schaffen. Zudem wird es spezielle Wohnungen geben, die behindertengerecht ausgestattet sind und besondere Bäder mit Haltegriffen bieten.
Architektonische und technische Details
Die bauliche Gestaltung des neuen Wohnheims ist an die Gegebenheiten der Umgebung angepasst. Durch die nähe zur stark befahrenen Holländischen Straße wird die Fassade auf dieser Seite aus Beton gestaltet, während die gegenüberliegende Seite mit Kalk-Sandstein verkleidet wird. Dies geschieht vor allem aus Gründen des Lärmschutzes, da spezielle Fenster eingebaut werden sollen, um den Geräuschpegel im Inneren des Gebäudes zu minimieren.
Der Architekt Fels hebt hervor, dass das Gebäude moderne Effizienzstandards erfüllen soll und mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet wird, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. In einem ansprechenden Design wird das Wohnheim in Naturtönen gehalten, das an die Architektur des Gründerzeitquartiers an der Gottschalkstraße erinnert.
Dieses Projekt hat das Potenzial, nicht nur die Lebensqualität der zukünftigen Bewohner erheblich zu verbessern, sondern auch die Ausbildungsbedingungen insgesamt zu optimieren. Das Berufsbildungswerk hat laut Wehmeyer lange nach einem passenden Grundstück gesucht, und mit dem Bau des Lernorts entsteht ein neues Zentrum für Bildung und Unterstützung in Kassel.
Für weitere Informationen zu diesem Bauprojekt bieten Artikel von www.hna.de umfassende Einblicke.
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