In einer bemerkenswerten Ermittlungsaktion hat die Kasseler Kriminalpolizei zusammen mit der Staatsanwaltschaft Kassel eine 43-jährige Frau festgenommen, die als "falsche Reinigungsfrau" in insgesamt 14 Fällen verdächtigt wird, sich unrechtmäßig Zutritt zu Wohnungen, überwiegend von Senioren, verschafft zu haben. Diese Betrugsmasche, die im Juli 2024 begann, zielt darauf ab, ahnungslose Opfer zu täuschen und ihnen Wertgegenstände wie Schmuck und Bargeld zu stehlen.
Der Verdacht gegen die 43-jährige Tatverdächtige aus Fritzlar ergab sich aus intensiven Ermittlungen der Ermittlungsgruppe SÄM der Kasseler Kripo. Am Dienstag dieser Woche wurde ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt, der von einem Richter bewilligt wurde. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung fanden die Ermittler rund 1.300 Euro in bar, welches aus dem Verkauf des erbeuteten Schmucks stammen könnte, sowie Kleidung, die die Täterin während der Straftaten getragen hatte.
Die Masche der Täterin
Die Serie von Trickdiebstählen begann Anfang Juli, als die Frau bei einer Seniorin an der Friedrich-Ebert-Straße in Kassel klingelte und sich als Reinigungskraft anbot. Nachdem die ahnungslose Seniorin sie hereinbat, nutzte die Tatverdächtige die Gelegenheit, um in unbeaufsichtigten Momenten Wertsachen zu stehlen. Die Vorgehensweise war stets die gleiche: Die Täterin bot ihre Dienste an und ließ sich von den Opfern sogar für ihre „Reinigungsarbeiten“ bezahlen, während sie gleichzeitig das Diebesgut anhäufte. Oft bemerkten die Opfer den Diebstahl erst, nachdem die Frau das Gebäude verlassen hatte.
Ein entscheidender Hinweis auf die Tatverdächtige kam von einem Überwachungsvideo, das während eines weiteren Diebstahls in der Kochstraße aufgezeichnet wurde. Diese Aufzeichnungen führten die Ermittler Anfang August auf die Spur der 43-Jährigen. Allerdings war die Frau zu diesem Zeitpunkt ins Ausland gereist. Nach ihrer Rückkehr verübte sie jedoch prompt einen weiteren Diebstahl in Baunatal, wo sie Schmuck im Wert von 2.000 Euro stahl.
Nach ihrer Festnahme wurde die 43-Jährige zur Polizeidienststelle gebracht, jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt, da keine Haftgründe vorlagen. Die Ermittlungen gegen sie gehen weiter, und die Polizei sucht jetzt nach weiteren Hinweisen von möglichen Opfern, die in ähnlicher Weise betroffen sein könnten. Die Behörden weisen darauf hin, dass Bürger vorsichtig sein sollten, wenn ihnen dienstleistende Personen unbekannt sind und raten, in solchen Situationen immer misstrauisch zu sein.
Für weitere Informationen stehen die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Nordhessen, Ulrike Schaake, unter der Telefonnummer 0561-910 1021 sowie Andreas Thöne von der Staatsanwaltschaft Kassel, Tel. 0561-912 2653, zur Verfügung.
Ein tiefgehender Einblick und mehr Details zu dem Fall können in einem aktuellen Bericht auf www.presseportal.de nachgelesen werden.
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