In Bad Wilhelmshöhe, Kassel, wurden im vergangenen Monat neue Verkehrsregelungen eingeführt, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Im Rahmen eines einjährigen Verkehrsversuchs wurde die Lange Straße zwischen Roland- und Kunoldstraße als Einbahnstraße ausgewiesen. Ziel dieses Experiments ist es, den Durchgangsverkehr aus dem Quartier zu reduzieren. Für viele Autofahrer scheint es jedoch eine große Herausforderung zu sein, sich an diese neuen Regelungen zu gewöhnen.
Die Neuerungen beinhalten unter anderem, dass der Radverkehr Vorrang hat und Radfahrer auch nebeneinander fahren dürfen. An jeder Einmündung gilt die Regel „Rechts vor Links“, sowohl für Autos als auch für Radfahrer. Außerdem dürfen in der Fahrradzone nur Anliegerautos fahren. Während Autofahrer von der Lange Straße aus nun links auf die Wilhelmshöher Allee abbiegen dürfen, sind Verkehrszeichen und Markierungen installiert, um diese Änderungen zu verdeutlichen.
Verstöße gegen die neue Regelung
Anja Lipschik, die Ortsvorsteherin, äußerte sich zu den Beobachtungen: „Viele berichten, dass es in der Langen Straße deutlich ruhiger geworden ist, was sehr positiv ist. Radfahren ist jetzt viel angenehmer.“ Sie stellte jedoch auch fest, dass manche Autofahrer die neuen Regeln offenbar nicht bemerkt haben. „Es gibt immer noch einige Autos, die falsch in die Einbahnstraße einfahren, weil sie das Schild nicht gesehen haben“, fügte sie hinzu.
Ein weiteres Problem sei der reduzierte Parkplatzbedarf für Anwohner an der Kunoldstraße. Hier wird überlegt, ob die Kurzparkplätze angepasst werden müssen, zumal die Baustelle in der Friedrich-Naumann-Straße die Situation zusätzlich kompliziert.
Obwohl die meisten Verkehrsteilnehmer sich an die neuen Verkehrsregeln halten, gibt es immer noch einige, die die Haltelinie bei der Ampel auf der Wilhelmshöher Allee ignorieren und weiter zur Kreuzung fahren, obwohl vor der Ampel eine neue weiße Haltelinie markiert wurde. Lipschik betont, dass der einjährige Versuch auch dazu dient, mögliche Verbesserungen zu implementieren.
Eigenes Monitoring der Stadt Kassel
Die Stadt Kassel hat auf Anfragen bestätigt, dass es in der Regel einige Zeit dauert, bis sich alle Verkehrsteilnehmer an neue Regelungen gewöhnen. Nach den Herbstferien sind weitere Zählungen geplant, um die Auswirkungen der Änderungen quantitativ zu bewerten. Bisher läuft der Verkehrsversuch jedoch „relativ reibungslos“. Manchmal sind zwar Verstöße gegen die Einbahnregelung festzustellen, diese werden jedoch von der Verkehrsüberwachung geahndet.
Die Kreuzung Kunoldstraße/Wilhelmshöher Allee steht dabei besonders im Fokus, da dort das Abbiegen von Wahlershausen in Richtung Innenstadt jetzt erlaubt ist – eine Regelung, die zuvor häufig missachtet wurde, so die Stadtverwaltung.
Die Situation in Bad Wilhelmshöhe zeigt, wie schwierig die Umstellung auf neue Verkehrsregeln sein kann, und verdeutlicht die Notwendigkeit fortlaufender Anpassungen und der Überwachung, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Für weitere Informationen über die Hintergründe dieser Regelungen und deren Auswirkungen, siehe den Bericht auf www.hna.de.
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