Hessisch-Lichtenau erlebt Widerstand gegen geplante Windenergieanlagen
In der kleinen Gemeinde Hessisch-Lichtenau regt sich Widerstand gegen ein städtisches Vorhaben zur Errichtung von Windenergieanlagen auf dem Eisberg, einem 583 Meter hohen Hügel südlich von Reichenbach. Laut einer jüngsten Sitzung des Ortsbeirats lehnen die Mitglieder sowie die Mehrheit der 225 Einwohner aus dem Stadtteil dieses Projekt ab. Der Ortsvorsteher Kai Ludolph hebt hervor, dass eine ungestörte Entwicklung des angrenzenden Waldes im Stölzinger Gebirge wünschenswert sei.
Die Pläne sehen vor, Windkraftwerke im Vorranggebiet ESW 32 zu errichten, das im Teilregionalplan Energie des Regierungspräsidiums Kassel festgelegt wurde. Die Bedenken der Bürger sind vielfältig und reichen von den potenziellen Risiken für die Trinkwasserquelle bis hin zu einem möglichen Rückgang des Tourismus in der Region.
Bedenken hinsichtlich der Umwelt
Die vom Ortsbeirat vorgebrachten Sorgen betreffen vor allem die lokale Tier- und Pflanzenwelt. Einem Bericht zufolge wird befürchtet, dass der Bau der Windenergieanlagen negativ für bedrohte Arten sein könnte. Darüber hinaus sorgt die gefürchtete Beeinträchtigung der angrenzenden Naturschutz- und FFH-Gebiete, also Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung, für große Aufregung unter den Anwohnern.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Ängstlichkeit bezüglich der Immobilienwerte. Mit der Möglichkeit eines Rückgangs der Immobilienpreise sind viele Bürger alarmiert. Ebenso befürchten sie nächtliche Ruhestörungen durch Schall und Lichtemissionen, die aus den geplanten Windkraftanlagen resultieren könnten.
Wirtschaftliche Aspekte
Die wirtschaftlichen Perspektiven des Vorhabens wurden ebenfalls kritisch beleuchtet. Die Planungen aus dem Jahr 2014 sahen Einnahmen von bis zu 75.000 Euro pro Jahr vor, was für die Gemeinde nicht ausreicht, um ein ohnehin bestehendes Haushaltsdefizit zu decken. Bürgermeister Dirk Oetzel prognostiziert, dass der jährliche Fehlbetrag ab 2025 zwei Millionen Euro betragen wird. Der Ortsbeirat ist sich einig, dass dieser finanzielle Beitrag eher als „Tropfen auf den heißen Stein“ zu betrachten ist.
Gemeinsamer Widerstand und rechtliche Schritte
Unterstützt wird der Widerstand durch verschiedene lokale Akteure, darunter die Oberin des Klosters Marienheide, Schwester Theanna sowie Jagdpächter und landwirtschaftliche Betriebe. Diese haben sich in Stellungnahmen geäußert, um gegen die Windkraftanlagen zu kämpfen. Ortsvorsteher Ludolph äußert die Bereitschaft, juristische Schritte einzuleiten, um das Vorhaben zu stoppen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Der Ortsbeirat hat klar signalisiert, dass die Bedenken ernst genommen werden und die Anwohner hinter ihrem Anliegen stehen. Für die Zukunft des naturnahen Gebiets wäre eine Umsetzung der Pläne ein massiver Eingriff, den viele als unumgänglich ablehnen. Die Diskussion um die Windkraftanlagen auf dem Eisberg wird Joachim Ludolph und die Mitglieder des Ortsbeirats weiterhin beschäftigen. Mehr Details zu diesem Thema können in einem ausführlichen Bericht auf www.hna.de nachgelesen werden.
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