Ein Aufschrei in der Region Kassel! Die Forderung nach der Reaktivierung alter Bahnstrecken sorgt für hitzige Debatten. Verbände wie Pro Schiene und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) drängen auf mehr Bahnverkehr und haben jetzt drei Strecken im Landkreis Kassel ins Visier genommen. Die Idee? Eine Schnellverbindung von Kaufungen nach Wilhelmshöhe und eine Tramlinie von Bettenhausen nach Wellerode! Ein Plan, der die Verkehrslandschaft revolutionieren könnte!
Doch nicht alle sind begeistert! Der VDV schlägt vor, die Gleise zwischen Baunatal und Schauenburg wieder zu aktivieren. Dies wäre ein Schritt in die richtige Richtung, aber die zweite Idee, die Strecke Kassel-Kaufungen-Hessisch Lichtenau neu zu beleben, stößt auf gemischte Reaktionen. Die aktuelle Tramlinie 4 könnte durch eine neue Schnellverbindung ergänzt werden, aber die Sprecherin des Nordhessischen Verkehrsverbunds, Judith Féaux de Lacroix, warnt: „Eine Beschleunigung des Verkehrs wäre nur um einige Minuten möglich, und das auf Kosten der Fahrgäste!“
Widerstand und Skepsis
In Kaufungen gibt es wenig Zuspruch für die Reaktivierung der alten Schienenstrecke. Die NVV-Machbarkeitsstudie zeigt, dass die Fahrzeit zwar verkürzt werden könnte, aber wichtige Haltestellen wie Kaufungen-Mitte und Gesamtschule umfahren würden. „Das wäre ein Rückschritt!“, sagt Sprecherin Julia Gerhold. Die Gemeinde fordert stattdessen einen Ausbau des 15-Minuten-Taktes, um den Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht zu werden.
Die Bürgermeister von Söhrewald und Lohfelden äußern sich ebenfalls skeptisch über die Pläne. Sie halten die Idee, die Strecke zwischen Bettenhausen und Wellerode wieder zu aktivieren, für „äußerst unrealistisch“. Auf Teilen der Strecke stehen mittlerweile Gebäude, und die Trasse wird als Rad- und Fußweg genutzt. „Radweg und reaktivierte Bahn können nicht nebeneinander existieren“, so die Bürgermeister. Die Frage bleibt: Ist der Nutzen einer Reaktivierung wirklich gegeben? Die alten Industrien, die einst die Strecke nutzten, sind längst verschwunden, und das bestehende Busangebot gilt als ausreichend. Die Debatte über die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region Kassel bleibt spannend!
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