In Nordhessen wurde ein weiteres Teilstück der Autobahn A44 feierlich für den Verkehr freigegeben. Der etwa zwölf Kilometer lange Abschnitt zwischen Waldkappel und Sontra-West, der aufgrund von Materialengpässen sowie Auswirkungen durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg zwei Jahre später als geplant eröffnet wurde, liegt mitten im Werra-Meißner-Kreis. Bei der Zeremonie waren unter anderem Ines Fröhlich, Staatssekretärin im hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium, und Michael Puschel, Abteilungsleiter Bundesfernstraßen im Bundesverkehrsministerium, anwesend. Die A44, die schließlich Kassel mit der A4 bei Herleshausen verbinden soll, wird als eines der teuersten Autobahnprojekte Deutschlands angesehen, mit voraussichtlichen Kosten von etwa 2,72 Milliarden Euro, wie von HNA berichtet.
Der neue Abschnitt beinhaltet nicht nur umfangreiche Straße, sondern auch Überraschungen in Form von drei Tunneln und mehreren Brücken. Diese technische Meisterleistung soll den Durchgangsverkehr erheblich reduzieren. Für die Anwohner der angrenzenden Dörfer wird die Freigabe als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk betrachtet, da sie nun die stark befahrenen Bundesstraßen B7 und B27 entlastet sehen können. Der Abschnitt wird langfristig auch Pendlern aus dem östlichen Landkreis Hersfeld-Rotenburg zugutekommen, indem er Reisezeiten verkürzt, wie Osthessen News hervorhebt.
Festliche Eröffnung mit bedeutenden Gästen
Bei der feierlichen Einweihung, die am Montagmittag stattfand, wurde ein symbolisches Band durchtrennt, was den Abschluss eines komplexen Projekts markiert, das die Region erheblich stärkt. Sören Bartol, parlamentarischer Staatssekretär, würdigte die A44 als das letzte Verkehrsprojekt der Deutschen Einheit, das die West-Ost-Verbindung zwischen wesentlichen Metropolregionen verbessert. Deren Fertigstellung stellt einen wichtigen Meilenstein dar, wie auch Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes, betonte.
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Finanzierung künftiger Lückenschlüsse. Ellen Kördel-Heinemann von der IHK warnte, dass „knappe Kassen beim Bund“ den zügigen Abschluss gefährden könnten, während man sich gleichzeitig um die dringend erforderliche Instandhaltung bestehender Straßen kümmern müsse. Während die neue Autobahn zweifellos ein bedeutendes Infrastrukturprojekt ist, bleibt die Frage offen, wie die kommenden Abschnitte angesichts begrenzter finanzieller Mittel umgesetzt werden können.
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