In Deutschland hat sich eine interessante Lebensweise etabliert: das Leben im Tiny House. Ein Beispiel dafür ist Thomas Simon, der sich für ein minimalistisches Leben in einem kleinen Holzhaus in Licherode entschieden hat. Mit gerade einmal 16 Quadratmetern bietet sein Zuhause Platz für das Nötigste, und das auf eine komfortable Art und Weise.
„Man muss die überflüssigen Dinge loslassen“, erklärt der 59-Jährige, der vor seinem Mini-Haus auf dem Campingplatz in Alheimer sitzt. Für ihn bedeutet dieser Lebensstil nicht nur eine Reduktion des Platzbedarfs, sondern auch eine Möglichkeit, grüner und nachhaltiger zu leben. Er betont, dass das Tiny House ihm erlaubt, seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern, da er weniger Müll produziert und seinen Energieverbrauch minimiert.
Ein kleiner Raum, viel Komfort
Simon lebt seit zwei Jahren in seinem Tiny House, das ursprünglich aus Rumänien stammt und ihn 40.000 Euro gekostet hat. Sein Ziel war es, sich von großen Wohnräumen und Stress zu befreien. In dieser neuen Lebensweise sieht er eine geringere Belastung und mehr Freiheit. „Es ist einfacher, mit weniger zu leben“, so seine Einschätzung. Neben der praktischen Seite bietet das Haus auch einige Annehmlichkeiten; die Ausstattung ist einfach, aber durchdacht. Anstelle einer Kompost-Toilette nutzt er die modernen sanitären Einrichtungen des Campingplatzes, was für ihn ein kleiner Luxus ist.
Sein Engagement für die Umwelt zeigt sich auch in zusätzlichen Maßnahmen wie Solar-Panels auf dem Dach, die ihm helfen, den Energieverbrauch weiter zu senken. Simon genießt es, regelmäßig in die Natur zu reisen, und nutzt dabei seinen VW T3, um verschiedene Länder zu erkunden. Reisen nach Kroatien, Frankreich oder gar eine dreimonatige Asienreise stehen auf der Liste seiner Abenteuer.
Herausforderungen by der Bürokratie
Ein wesentlicher Grund, warum Simon sein Tiny House außerhalb seiner Heimat aufgestellt hat, sind die bürokratischen Hürden in Deutschland. Er erläutert, dass für die Errichtung eines Tiny Houses eine Baugenehmigung erforderlich ist, was in vielen Regionen problematisch sein kann. Campingplätze bieten hier eine Ausnahme, weshalb er diese Möglichkeit gewählt hat.
Dennoch beschreibt Simon seine Nachbarschaft als familiär und fühlt sich in der Gemeinschaft wohl. In Licherode ist für ihn die menschliche Nähe von großem Wert, und obwohl er allein lebt, macht ihm die Gesellschaft der anderen Menschen Freude. „Ich würde es als große Familie beschreiben“, sagt er schmunzelnd.
Obwohl er mit dem Raumangebot gut zurechtkommt, gibt es auch Tage, an denen die beschränkten Platzverhältnisse herausfordernd sein können. Von der Leiter zum Schlafboden zu klettern, ist für jemanden in seinem Alter nicht immer einfach, deshalb hat er sein Bett ins Erdgeschoss verlegt.
Zusammenfassend zeigt Thomas Simon, dass das Leben im Tiny House zwar nicht jedermanns Sache ist, aber eine erfüllende und nachhaltige Alternative zum traditionellen Wohnen darstellen kann. Seine Geschichte verdeutlicht, wie man mit geringem Wohnraum große Lebensqualität erleben kann, während man gleichzeitig seinen ökologischen Fußabdruck vermindert.
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