Im Rathaus der Stadt Bad Hersfeld wurde am Dienstag ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Städtepartnerschaften aufgeschlagen. Die Verbindungen zwischen Deutschland und England wurden durch die offizielle Unterzeichnung einer Partnerschaftsurkunde zwischen Bad Hersfeld und Malmesbury besiegelt. Diese Form der Zusammenarbeit wurde durch die Engagements der Freundschaftsvereine, „Friends of Lull“ und „Friends of Malmesbury“, über mehr als ein Jahrzehnt hinweg gefördert.
Bei der feierlichen Veranstaltung, die anlässlich des traditionsreichen Lullusfestes stattfand, unterzeichneten die Bürgermeister Anke Hofmann aus Bad Hersfeld und Phil Exton aus Malmesbury das Dokument, das nun die Grundlage für eine nachhaltige Freundschaft bildet. Hofmann betonte die Bedeutung des gegenseitigen Respekts und des Verständnisses, die beide Städte verbinden. Nach ihrer Auffassung bietet die neue Partnerschaft nicht nur die Möglichkeit, professionell voneinander zu lernen, sondern auch menschliche Beziehungen zu pflegen und neue Perspektiven zu eröffnen. Sie äußerte sich optimistisch darüber, dass diese Verbindung viele Gelegenheiten für kulturellen Austausch eröffnen wird.
Malmesbury ist nicht nur die englische Heimat des Stiftsgründer Lullus, sondern auch eine Stadt mit reichhaltigen historischen Verbindungen. Der ehrenamtliche Bürgermeister Exton beschrieb die Partnerschaft als „Upgrade“ der bereits bestehenden Freundschaft und betonte dabei, dass die neuen Vereinbarungen keinerlei Auswirkungen auf die anderen bestehenden Partnerschaften Malmesburys haben werden. Diese jüngste Verbindung kommt zu bereits bestehenden Partnerschaften in Niebüll, Deutschland, und Gien in Frankreich sowie jüngsten Ergänzungen in der Ukraine hinzu.
Die Bedeutung solcher Städtepartnerschaften lässt sich nicht hoch genug einschätzen. Sie stellen ein lebendiges Beispiel für Völkerverständigung dar und fördern den interkulturellen Dialog. Die Entstehung dieser Partnerschaft ist Teil einer breiteren Bewegung, die nach dem Zweiten Weltkrieg initiiert wurde, um Vorurteile abzubauen und das Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen zu stärken. Deutschland pflegt laut Auswärtigem Amt derzeit etwa 5497 Städtepartnerschaften weltweit.
Die offizielle Zeremonie wurde von zahlreichen Gästen aus beiden Städten besucht, darunter die Stadtverordnetenvorsteher Lothar Seitz und der Alt-Bürgermeister von Malmesbury, Ray Sanderson. Heinz-Jörg Kretschmer, Vorsitzender der „Friends of Malmesbury“, hob hervor, dass die Geschichte von Lullus eine fortwährende Verbindung zwischen den beiden Städten bilde. Ziel sei es, mehr als nur ein symbolisches Band zu schaffen, sondern eine lebendige Zusammenarbeit und Freundschaft über Grenzen hinweg zu etablieren.
Das vollständige Interview und die weiteren Details zur Partnerschaft sind in der gedruckten Ausgabe zu finden. Die Eröffnung neuer Dialoge und das Fördern gegenseitiger Verständnis erwarten die Bürger beider Städte in dieser neuen Phase der Zusammenarbeit, die mit der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft ihren Anfang nahm.
Eine Städtepartnerschaft dient nicht nur als Brücke zwischen Kulturen, sondern stellt auch einen bedeutenden Schritt in der Förderung friedlicher Beziehungen dar, die dazu beitragen, das Verständnis zwischen den Völkern zu vertiefen und den Austausch wirtschaftlicher sowie kultureller Werte zu stärken.