Gießen, ein Ort voller kreativer Energie, wird am 20. Dezember mit der Premiere des Tanzstücks "Etudes" von Max Levy zum Zentrum der Choreografie. In einem eindrucksvollen Zusammenspiel von Tanz, Musik und visuellen Elementen werden fünf Tänzerinnen und Tänzer des Stadttheater-Ensembles die Zuschauer mit auf eine Reise in die Welt der Etüden mitnehmen. Diese Art von Kunst verkörpert nicht nur die Technik des Tanzes, sondern thematisiert auch das Ringen um Perfektion und die oft unterschätzte Bedeutung der Wiederholung. Die Aufführung findet im Kleinen Haus des Stadttheaters Gießen statt, wo Levy, der in Tokio geboren und inzwischen in Frankfurt ansässig ist, sowohl die Choreografie als auch videoinstallative Aspekte und Klanglandschaften entwickelt hat, die den Zuschauer fesseln werden. Dies wurde bereits in einem Pressegespräch unterstrichen, in dem Constantin Hochkeppel, der Leiter der Tanzsparte, von der "Kraft der Bilder" sprach, die Levy in seine Werke einbringt. Er beschreibt Levys virtuos entwickelte Bewegungsformen als eindrucksvoll und vielschichtig.
Ein Klang der Gegensätze
Die musikalische Untermalung ist ein weiteres Highlight dieses Stücks. Levys Zusammenarbeit mit dem palästinensisch-kanadischen Komponisten John Kameel Farah bringt barocke Motive in das 21. Jahrhundert. Farah greift Kompositionen von Johann Sebastian Bach auf und verbindet sie mit elektronischen Klängen und orientalischen Einflüssen. Das Ergebnis wird als "Barocken Middle-East-Cyber-Punk" bezeichnet, was dem Stück eine besonders dynamische und emotionale Tiefe verleiht. Nach der Premiere wird Farah live am Klavier spielen, gefolgt von einem DJ-Set von Probenleiter John Ross.
Darüber hinaus ist Max Levy nicht nur als Choreograf bekannt, sondern hat auch eine bewegende Geschichte. So berichtete weddingweiser.de über die Gründung seiner Röntgengeräte-Fabrik am Leopoldplatz und lieferte interessante Einblicke in sein familiäres Umfeld und seine berufliche Laufbahn. Dieser Kontext umschließt sowohl seine künstlerischen Anfänge im klassischen Ballett als auch den Schicksalsweg seiner Familie, die einige private Tragödien während und nach den Weltkriegen durchlebte. Diese biografischen Elemente könnten auch in Levys aktuelle Arbeiten einfließen und die Tiefe seiner Tanzkunst bereichern. Gießen wird somit nicht nur zur Bühne für einen kreativen Ausdruck, sondern auch für das persönliche Erbe eines außergewöhnlichen Künstlers.
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