In der letzten Woche hatten die Ermittler der Gießener Kriminalpolizei alle Hände voll zu tun, nachdem eine Reihe von Vorfällen die Region in Atem hielt. Besonders ins Auge fiel eine Serie von Mülltonnenbränden, die nun geklärt werden konnten. Der erste Vorfall ereignete sich bereits am 2. Oktober in verschiedenen Straßen Gießens. Am 20. Oktober gab es dann einen weiteren Brand, diesmal auf einem Parkplatz im Neuenweg. Glücklicherweise blieb dabei niemand verletzt, dennoch beläuft sich der entstandene Schaden auf etwa 2.000 Euro. Dank der aufmerksamen Beobachtungen einer Zeugin konnte der Verdächtige, ein 30-jähriger Mann, schnell gefasst werden. Er wurde vorübergehend festgenommen, jedoch später auf Anordnung der Staatsanwaltschaft aufgrund fehlender Haftgründe wieder entlassen.
Die Polizei sucht nun nach weiteren Informationen, um die Vorfälle besser zu verstehen. Diese Brände bleiben jedoch in dem Schatten anderer besorgniserregender Ereignisse, die sich in den letzten Tagen ereigneten.
Einbruch in Tankstelle und große Schlägerei
Am selben Sonntag, dem 20. Oktober, brachen unbekannte Täter gegen 2:10 Uhr in eine Tankstelle an der B49 in Buseck ein. Die Einbrecher gelangten durch das Aufbrechen einer Tür in den Verkaufsraum und erbeuteten einen geringen Bargeldbetrag. Laut Berichten besteht der Verdacht, dass mindestens drei maskierte Männer an dem Einbruch beteiligt waren. Nachdem sie ihre Tat verübt hatten, flohen sie mit einem dunklen Kleinwagen in unbekannte Richtung.
Gleichzeitig kam es am Samstagabend, dem 19. Oktober, zu einer größeren Schlägerei in Lollar, an der Berichten zufolge bis zu 60 Personen beteiligt waren. Zeugen alarmierten die Polizei, nachdem sie die Auseinandersetzung im Bereich der Bahnhofstraße und Gießener Straße beobachtet hatten. Die Einsatzkräfte trafen vor Ort noch etwa 50 Personen an, jedoch verweigerten viele von ihnen die Kooperation mit der Polizei, wodurch die Aufklärung des Vorfalls erschwert wird.
Die Ermittler haben bereits den Verdacht der Sachbeschädigung, Körperverletzung und Bedrohung geäußert, doch die genauen Hintergründe des Streits sind noch unklar.
Politisch aufgeladenes Verhalten und andere Vorfälle
Zusätzlich zu den genannten Vorfällen wurden die Behörden über rechtsextreme Äußerungen aus einer Gruppe in der Oberkleener Turnhalle informiert. Zeugen berichteten von „Heil Hitler“-Rufen während einer Feierlichkeit am frühen Sonntagmorgen. Es bleibt abzuwarten, wer für diese Äußerungen verantwortlich ist, denn die Ermittlungen laufen weiterhin.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich in einer Grundschule in der Paul-Schneider-Straße, wo ein Unbekannter am 20. Oktober in das Gebäude eindrang. Ob etwas entwendet wurde, ist bislang unklar, da der Täter vor dem Eintreffen der Polizei fliehen konnte.
Zusätzlich zu diesen Ereignissen laufen Ermittlungen zu einem Vorfall am 18. Oktober auf der Kreisstraße 188 bei Hungen, wo eine 19-jährige Fahrerin eines Volkswagen nach einem Zusammenstoß mit einem unbekannten Lkw, der einfach weiterfuhr, leicht verletzt wurde. Die Polizei fragt die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Aufklärung der Identität des Verursachers.
Insgesamt ist die Ermittlungssituation spannend und angespannt, und die Behörden bitten die Bevölkerung dringend um Hinweise zu den verschiedenen Vorfällen. Wer Informationen hat, sollte sich unter der Telefonnummer 0641/7006-6555 bei der Kriminalpolizei melden.
Die Geschehnisse in Gießen und Umgebung verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Polizei konfrontiert ist. Immer wieder sind es die Hinweise aus der Bevölkerung, die bei der Aufklärung solcher Straftaten helfen können. Daher ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bürgern unerlässlich.