Im Gießener Landgericht steht der 30-jährige Faleh I. im Mittelpunkt eines spektakulären Prozesses, der die dunklen Machenschaften einer Bande von Geldautomatensprengern offenbart. Laut der Gießener Allgemeine hat der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt und gibt Einblicke in die kriminellen Strukturen, die zwischen 2019 und 2021 vor allem im Rhein-Main-Gebiet operierten. Die Bande soll für rund 40 Sprengungen verantwortlich sein, darunter ein Überfall auf einen Geldautomaten in Alsfeld, bei dem 193.000 Euro erbeutet wurden, zusätzlich entstand ein Sachschaden von 70.000 Euro. Faleh I. war maßgeblicher Drahtzieher und plante die Taten mit einem Netzwerk an Mitwissern.
Die Dynamik der Geldautomatensprengungen
Ein Schlüssel zu den Machenschaften dieser kriminellen Organisation war die genaue Planung: Faleh I. suchte gezielt Filialen in kleinen Ortschaften aus, um die Personengefährdung zu minimieren. Er nutzte alte Bankautomaten und organisierte die Einsätze mit falschen Anrufen zur Ablenkung der Polizei. Während der Überfälle setzte er unauffällige Fahrzeuge ein, die über eine Autovermietung angemietet wurden. Die geduldigen, aber akribischen Vorbereitungen zeichneten ein Bild der kriminellen Energie hinter den Taten, wie von der Geschichtsforum Alsfeld berichtet.
Die geplanten Überfälle führten schließlich zur Festnahme mehrerer Mitglieder der Bande nach einem misslungenen Auftrag in Eisenach. Faleh I. floh daraufhin nach Spanien, wo er jedoch wieder straffällig wurde und wegen Drogenhandels eine dreijährige Haftstrafe verbüßte. Die Prozesse in Gießen skizzieren nicht nur die kriminellen Aktivitäten, sondern zeigen auch die Person, die hinter den Sprengungen steht. Mit einer Einigung über eine mögliche Strafe zwischen neun Jahren und zehn Jahren und sechs Monaten steht dem Angeklagten ein langes Gefängnisleben bevor, dessen Urteil am 20. Dezember erwartet wird.
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