Nach mehr als einem Jahrzehnt ohne direkte Zugverbindung zwischen Gießen und Köln fordern Fahrgastvertreter eine Wiederherstellung dieser wichtigen Verbindung. Seit 2010 müssen Reisende auf diese Route in Siegen umsteigen, was häufig zu knappen Umsteigezeiten von nur fünf Minuten führt. Dies ist besonders problematisch, da der RE 99 an entscheidenden Stellen überfüllt ist, wie Thomas Kraft vom Fahrgastverband Pro Bahn Mittelhessen betont. Er warnt vor den Schwierigkeiten, die mit den kurzen Umsteigezeiten in Siegen verbunden sind, insbesondere zu Stoßzeiten, und plädiert dafür, die direkte Verbindung wiederherzustellen, die über 150 Jahre existierte, berichtet der Tagesschau.
Seit der Streichung der Direktverbindung im Jahr 2009 gab es zahlreiche Probleme für die Pendler zwischen den beiden Städten. Der Gießener Fahrgastbeirat hat nun einen Dringlichkeitsantrag eingereicht, um die Rückkehr einer durchgehenden Zugverbindung voranzutreiben. Die Aufgabenträger in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben bereits ihre Unterstützung angekündigt. Ab 2026 könnte die Einführung neuer Züge sowie der Wegfall der Intercity-Linie 34 die Situation verbessern, da diese derzeit die Taktung des RE 99 stört, erläutert Christoph Mehler, ein Verkehrsgeograph des Nahverkehrsverbunds Westfalen-Lippe (NWL). Geplant ist, den RE 9, der momentan von Aachen über Köln nach Siegen verkehrt, mit den neuen Konzepten bis in die 2030er Jahre an die steigenenden Pendlerzahlen anzupassen, wie der Gießener Anzeiger berichtet.
Um die Revitalisierung dieser Verbindung voranzutreiben, müssen jedoch zahlreiche Hürden überwunden werden, insbesondere die Bereitstellung zusätzlicher Fahrzeuge und die Sicherstellung der Finanzierung. Der Hessische Wirtschaftminister hat klargestellt, dass die Ausweitung des Angebots von den finanziellen Rahmenbedingungen abhängt. Solange keine Klarheit über die finanziellen Mittel besteht, bleibt der konkrete Zeitpunkt, wann Reisende wieder ohne Umsteigen nach Köln gelangen können, jedoch ungewiss.
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