Im Vogelsbergkreis brodelt es auf dem Ausbildungsmarkt! Die Arbeitsagentur Gießen hat alarmierende Zahlen veröffentlicht: 561 Jugendliche haben sich seit Oktober 2023 auf Ausbildungsplätze beworben. Doch das ist nicht alles – 26 von ihnen sind unversorgt und haben keinen Ausbildungsplatz oder eine alternative Bildungseinrichtung gefunden. Ein Rückgang von elf unversorgten Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr, aber die Situation bleibt angespannt!
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist ebenfalls gesunken – um 90 auf nur noch 711. Zum Ende des Berichtsjahres blieben 84 Stellen unbesetzt, 18 weniger als im Vorjahr. Trotz dieser Zahlen stehen den 348 unversorgten Jugendlichen noch 369 offene Stellen gegenüber. Das klingt vielversprechend, aber die Realität sieht anders aus: Die Betriebe kämpfen, ihren Fachkräftebedarf zu decken, und die Ausbildungsplätze bleiben oft leer. Der demografische Wandel und das veränderte Bildungsverhalten sind nur einige der Herausforderungen, die die Unternehmen plagen.
Einseitige Berufswünsche und hohe Konkurrenz
Ein weiteres Problem: Fast 40 Prozent der Bewerber konzentrieren sich auf nur zehn Ausbildungsberufe, vor allem in den Bereichen Büro und Kfz-Technik. Diese enge Fokussierung führt zu einem gnadenlosen Wettbewerb um die begehrten Plätze. Michael Beck, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gießen, warnt: „Die Berufswünsche und das Ausbildungsangebot stimmen oft nicht überein.“ Die Berufsberater stehen bereit, um Alternativen aufzuzeigen und die Jugendlichen in die richtige Richtung zu lenken.
Um diese Krise zu bewältigen, setzt die Arbeitsagentur auf persönliche Beratung und innovative Nachvermittlungs-Aktionen. Jugendliche erhalten die Chance, in diesem Jahr eine Ausbildung zu beginnen oder auf eine weiterführende Schule zu gehen. Zudem können unversorgte Bewerber bis August nächsten Jahres eine Einstiegsqualifizierung absolvieren, um sich auf den Ausbildungsstart 2025 vorzubereiten. Die Uhr tickt, und die Zeit drängt für alle Beteiligten!