Am 12. Dezember 2024 eruptiert in Hessen ein Protest starker Beamter: Um 15:00 Uhr demonstrieren sie in Wiesbaden für eine gerechte Besoldung. Die Demonstrationen breiten sich über mehrere Städte wie Darmstadt, Frankfurt und Kassel aus. Jens Mohrherr, der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), äußert seine Wut über die aktuellen Besoldungskürzungen, die insbesondere die unteren Besoldungsgruppen (A 6 bis A 10) hart treffen: „Eine Riesensauerei ist die Tatsache, dass hauptsächlich untere Besoldungsgruppen bis ins Mark von der Besoldungskürzung betroffen sind!“ Er kritisiert, dass die Beamten trotz ihrer Verantwortung, insbesondere nach dem Anschlag in Solingen und bei der Sicherheitsarbeit an Weihnachtsmärkten, nicht angemessen gewürdigt werden.
Die Situation scheint sich jedoch zu verbessern: Der Hessische Landtag hat beschlossen, dass die Beamtenbezüge steigen. Diese Entscheidung wird als großer Schritt in die richtige Richtung gefeiert, da Beamte in diesem Jahr einen Inflationsausgleich von insgesamt 3.000 Euro erhalten. Wie die hessenschau berichtet, ist der Ausgleich steuerfrei und erfolgt in drei Teilsummen von je 1.000 Euro. Ab Februar 2025 steigen die Bezüge um 4,8 Prozent und weitere 5,5 Prozent folgen im August 2025. Innenminister Roman Poseck bezeichnet den Tag als „guten Tag“ und (m)erkert, dass somit eine Wertschätzung für die Leistungen von Beamten wie Lehrern und Polizisten signalisiert wird.
Wertschätzung und Anerkennung
Die Erhöhung der Besoldung ist nicht nur ein finanzieller Aspekt, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung der hessischen Beamten. Sowohl die SPD als auch die Grünen begrüßen die Entscheidung, zumal eine „gerechte und faire Besoldung nicht nur eine Frage der Anerkennung, sondern auch der Chancengleichheit und der Qualität des öffentlichen Dienstes“ sei, so Rüdiger Holschuh von der SPD. Allerdings kritisieren einige, dass die prozentualen Erhöhungen den Beamten in den niedrigeren Besoldungsgruppen keinen ausreichenden finanziellen Ausgleich bieten, da viele Polizisten nur unter 200 Euro monatlich extra erhalten werden.
Insgesamt spiegeln sich die finanziellen Anstrengungen im kommenden Landeshaushalt wider: Für 2025 und 2026 ergeben sich Mehrbelastungen von rund 1,6 Milliarden Euro. Trotz der Kritik aus den Reihen der Opposition bezüglich der gerechten Verteilung der Erhöhungen zeigt sich der Landtag entschlossen, den Beamten in Hessen endlich die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdienen. Die Proteste der Beamten jedoch bleiben präsent und erinnern daran, dass noch ein weiter Weg vor der Regierung liegt.