Ein schmerzlicher Abschied für Rotenburg an der Fulda! Nach über 70 Jahren schließt das traditionsreiche Einrichtungshaus Bier seine Türen. Inhaber Friedhelm Bier, 81 Jahre alt, traf diese schwere Entscheidung nach dem tragischen Verlust seiner Frau Susanne, die im März 2024 verstorben ist. Sie hatte das Geschäft in den letzten 15 Jahren geleitet und es zu einem unverwechselbaren Ort für Wohnkultur gemacht.
„Es fällt mir unglaublich schwer, diesen Schritt zu gehen,“ so Friedhelm Bier. Das Einrichtungshaus war nicht nur ein Geschäft, sondern ein Teil seines Lebens, das seine Eltern nach dem Krieg mit viel Engagement aufgebaut hatten. Über Generationen hinweg bot das Geschäft nicht nur Möbel, sondern auch persönlichen Austausch und Fachwissen – Werte, die in der Familie lebendig gehalten wurden. Doch die Zeiten haben sich geändert: Die Corona-Pandemie hat das Kaufverhalten der Kunden nachhaltig verändert, viele wandern in den Online-Handel ab, während gleichzeitig der Fachkräftemangel das traditionelle Ladengeschäft unter Druck setzt.
Schlussverkauf und neue Pläne
Um sich von den treuen Kunden zu verabschieden, startet das Einrichtungshaus Bier einen großangelegten Schlussverkauf. Möbel, Leuchten, Teppiche und Dekorationsartikel werden stark reduziert angeboten. „Wir möchten unser Inventar an unsere geschätzten Kunden übergeben, die unsere Auswahl und persönliche Beratung zu schätzen wissen,“ erklärt Friedhelm Bier. Die Zukunft der Ladenräume ist noch ungewiss, da der Inhaber derzeit nach einem neuen Mieter sucht. Klar ist jedoch, dass er sein Planungsbüro in Spangenberg weiterhin betreiben wird. Das Einrichtungshaus Bier bleibt bis Ende des Jahres geöffnet, jeden Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr – eine letzte Gelegenheit für viele, sich von einem Stück Rotenburg zu verabschieden.