Die Schweizer Genossenschaft Migros hat der Fuldaer Supermarktkette Tegut ein drastisches Ultimatum gestellt. Bis Ende 2026 muss Tegut schwarze Zahlen schreiben, andernfalls wird die Zukunft des Unternehmens innerhalb der Migros in Frage gestellt. Patrik Pörtig, der CEO von Migros Zürich, äußerte sich in einem Interview zur kritischen Lage von Tegut, das seit Jahren hohe Verluste einfährt. Mit einem Buchwert von rund 500 Millionen Franken ist Tegut für die Migros ein erhebliches finanzielles Risiko, das aus einem umfassenden Sanierungsprogramm resultiert, wie auch die Fuldaer Zeitung berichtet.
Erheblicher Stellenabbau und Filialschließungen
Um die schwierige Situation zu bewältigen, sind drastische Maßnahmen erforderlich: Rund 20 Prozent der Mitarbeiter im Hauptsitz in Fulda müssen gehen, und 35 Tegut-Filialen sollen neue Betreiber finden. Pörtig betonte, dass eine "signifikante Verbesserung" der Zahlen bis 2025 erkennbar sein müsse, bevor das Ziel, ab 2026 wieder profitabel zu wirtschaften, erreicht werden kann. Die inflationsbedingte Teuerung und der intensive Wettbewerb im deutschen Lebensmittelhandel machen die Situation für Tegut, das einen hohen Bio-Anteil von fast 30 Prozent im Sortiment aufweist, besonders herausfordernd, wie HIT RADIO FFH hinweist.
Die Investitionen in die Vergangenheit, wie die Übernahme einer Kette von 19 Bio-Supermärkten und der Aufbau eines neuen Logistikzentrums, werden nun vom Management als "Herkulesaufgabe" bezeichnet. Trotz der schweren Zeiten bleibt die Migros vorerst optimistisch und plant, Tegut durch umfassende Sanierungsmaßnahmen wieder in die Gewinnzone zu führen. Ein Ausstieg aus dem Geschäft wird zurzeit nicht in Erwägung gezogen, Pörtig sieht die Reform als richtigen Weg zur Rentabilität von Tegut.
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