Ein großer Tag für die Stadt Fulda: Am Donnerstagmorgen wurde mit dem symbolischen Baubeginn der Gemüse-Gärtnerei „er:wachsen“ nicht nur die ökologische Nachhaltigkeit gefördert, sondern auch eine bedeutende soziale Initiative gestartet. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU), Vertreter der antonius-Familie sowie Hochschulpräsident Karim Khakzar und weitere Projektbeteiligte kamen zusammen, um dieses besondere Ereignis zu feiern. Wie Rainer Sippel, Vorstand der Bürgerstiftung antonius, erklärte, sollen hier bis zu 40 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen, was für die Region ein wichtiger Schritt in Richtung Integration und Bildung ist.
Das neue Gewächshaus wird in Fulda-Haimbach errichtet und ist nicht nur als Wirtschaftsfaktor gedacht, sondern wird auch eine Vorbildfunktion für nachhaltige Landwirtschaft in Hessen übernehmen. Es wird mit einer Investition im „unteren einstelligen Millionenbereich“ gerechnet, wobei die Stadt Fulda einen Teil durch ein zinsloses Darlehen finanziert. Wingenfeld drückte seine Freude über das Projekt aus und betonte, wie wichtig dies für die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist. „Wir brauchen Menschen, die hier den Beruf erlernen. Der Anbau von Gemüse ist kein Prozess, der im Supermarkt beginnt“, so der Oberbürgermeister.
Vorbildprojekt für die Region
Der Festakt fand in einer positiven Atmosphäre statt, in der sich viele Besucher aus der Region versammelten, um ihre Unterstützung für das Projekt zu zeigen. Fast alle Aufträge rund um das Bauvorhaben sind an regionale Firmen vergeben worden, was nicht nur der lokalen Wirtschaft zugutekommt, sondern auch die Verbundenheit zur Bevölkerung stärkt. Sippel hob hervor, dass es sich um ein Millionenprojekt handelt, das von mehreren Unterstützern getragen wird, darunter auch lokale Unternehmen. Besonders erfreut zeigte sich Dr. Marietta Jass-Teichmann von der Papierfabrik Adolf Jass, die eine Großspende zur Errichtung der Gärtnerei zugesagt hat. Sie betonte die gemeinsamen Werte zwischen ihrer Firma und antonius, sowie die Vision für eine nachhaltige Zukunft.
Sippel erinnerte während seiner Ansprache an die Wurzeln der antonius-Stiftung, die vor 120 Jahren ins Leben gerufen wurde. Die ursprünglichen Säulen – Schule, Landwirtschaft und Gärtnerei – seien das Fundament der heutigen Arbeit, begann er. „Das Geben und Nehmen, das Miteinander, das unser Projekt prägt, ist von unschätzbarem Wert“, fügte er hinzu. Dies soll auch in der neuen Gärtnerei zum Ausdruck kommen, in der Menschen mit und ohne Behinderungen gleichberechtigt arbeiten können.
Ein Projekt für alle Menschen
Ein weiterer zentraler Aspekt des Projekts ist die Bildung. Der Gemeinschaftsgarten bleibt bestehen und bietet Kindern der örtlichen Grundschule und Kita die Möglichkeit, mit ihren eigenen Händen zu arbeiten und das Wachsen von Gemüse zu erfahren. „Es ist wichtig, dass die Kinder lernen, was es bedeutet, sorgsam mit der Natur umzugehen“, sagte Annika Pietsch, Inklusionsnetzwerkerin in Haimbach. Bei diesem feierlichen Anlass pflanzten die anwesenden Gäste verschiedene Küchenkräuter, um die Verbundenheit mit dem Projekt zu symbolisieren.
Gerhard Möller, Vorsitzender der St. Antonius-Stiftung, würdigte die Herausforderungen, die das Projekt mit sich brachte. Mit großem Engagement habe das Team der antonius-Familie Vorschläge erarbeitet und ihre Vision gemeinschaftlich unterzeichnet. „Dies ist ein großer Fortschritt für unsere Region“, betonte er und würdigte die integrative Vision, die das Projekt beabsichtigt. „Dieser Ort soll für alle Menschen sein, unabhängig von ihren Fähigkeiten“, so Möller.
Der positive Geist und die Unterstützung aus der Bevölkerung waren während des gesamten Ereignisses spürbar. „Es ist wichtig, dass für alle, die hier leben, neue Möglichkeiten geschaffen werden“, erklärte Wingenfeld und schloss mit den besten Wünschen für den Bau. Die Einweihung des Gewächshauses ist für Ende nächsten Jahres geplant, mit dem Ziel, alles bis zum Hessentag 2026 abgeschlossen zu haben. Das gesamte Projekt zeigt, wie soziale und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können und setzt einen bemerkenswerten Impuls für die Region.
Für detaillierte Informationen zu diesem und weiteren antonius-Projekten kann der Bericht auf www.fuldaerzeitung.de konsultiert werden.
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