In der Stadt Fulda wurde ein bedeutender Schritt in Richtung Klimaschutz unternommen. Der zuständige Ausschuss hat einstimmig ein neues Klimaschutzkonzept verabschiedet, das als Grundlage für zahlreiche Maßnahmen dient, um die CO2-Emissionen der Stadt zu reduzieren und bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Dies wird als entscheidend angesehen, um nicht nur die Umwelt zu schützen, sondern auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu steigern.
Doch bevor das Konzept endgültig verabschiedet werden kann, steht noch eine wichtige Prüfung an: Am Ende nächster Woche wird es in der Stadtverordnetenversammlung diskutiert. Dieses Klimaschutzkonzept wurde über ein Jahr lang erarbeitet und umfasst eine breite Palette an Maßnahmen, die in sieben handlungsrelevanten Bereichen integriert sind. Dazu zählen unter anderen Verkehr, Wirtschaft und Umweltverwaltung. Geplant ist unter anderem der Ausbau von Solaranlagen sowie die umweltschonende Entwicklung von Gewerbegebieten, um die Treibhausgase signifikant zu reduzieren.
Reduktion der Treibhausgasemissionen im Fokus
Das übergeordnete Ziel des Klimaschutzkonzepts ist die Minimierung der Treibhausgasemissionen. Im Jahr 2022 betrug der Ausstoß in Fulda 866.000 Tonnen, was in etwa 12,67 Tonnen pro Kopf entspricht. Zum Vergleich: Der nationale Durchschnitt liegt bei 9,80 Tonnen pro Kopf. Die Stadt hat damit die Motivation, eine strenge und effiziente Strategie zu verfolgen, um ihre Emissionen nachhaltig zu senken. Stadtbaurat Daniel Schreiner betonte, dass der Ansatz des Klimaschutzes nicht ausschließlich in der Verantwortung des Staates liege. Er forderte eine breite Beteiligung der Bürger, des Gewerbes und aller Institutionen der Stadt. „Klimaschutz geht uns alle an“, erklärte er und hob hervor, dass die Sanierung städtischer Liegenschaften auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringe.
Der Ausschussvorsitzende für Bauwesen und Klimaschutz, Michael Ruppel, stimmte mit Schreiner überein, indem er betonte, dass effektive und klare Botschaften notwendig seien, um die Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen der Bevölkerung näherzubringen. Er betonte zudem, dass die Entscheidung über die Umsetzung der 38 im Konzept vorgeschlagenen Maßnahmen weiterhin bei den lokalen Gremien bleiben würde. Eine breite Bürgerbeteiligung wurde bei der Erstellung des Konzeptes gewährleistet, da über Workshops und Online-Beteiligungen Beiträge von 550 Teilnehmern gesammelt wurden.
Wichtige Beiträge und Herausforderungen
Die Fabiola Siering und Selina Holtermann vom Ingenieurbüro Cooperative, die das Konzept präsentiert haben, hoben hervor, dass viele der vorgeschlagenen Maßnahmen stark von den politischen Entscheidungen auf Bundesebene abhängig seien. Die Diskussion um das Verbot von Verbrennungsmotoren könnte einen schnellen Wandel im Verkehrssektor bewirken. „Wenn es morgen zur Entscheidung kommt, wird sich der Verkehrswert relativ schnell ändern“, so Siering. Das Konzept sieht nicht nur Strategien vor, sondern auch ein umfassendes Controlling-System, das der Stadt die Möglichkeit gibt, ihre Maßnahmen nach Bedarf anzupassen und zu optimieren.
Die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung haben sich weitgehend positiv zum Vorschlag geäußert, selbst die Oppositionspartei. Knut Heiland von den Grünen lobte das Konzept, wies jedoch darauf hin, dass einige der vorgeschlagenen Ideen in der Vergangenheit abgelehnt wurden. Konstantin Bockmühl von der CDU stellte klar, dass die Partei schon immer eine progressive Klimaschutzpolitik unterstützt habe. Eine erfolgreiche Umsetzung des Konzepts wird als Schlüssel für die Sicherung von Industrie- und Wirtschaftsstandorten in Fulda angesehen.
In den nächsten Schritten wird das Konzept am Mittwoch, den 13. November, in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Bürger und Entscheidungsträger sind eingeladen, ihre Meinungen und Vorschläge einzubringen, um einen nachhaltigen Weg in die Zukunft zu gestalten und aktiv am Klimaschutz teilzunehmen.
Vertreter der AfD waren an diesem Abend nicht anwesend, und der Ausschusssitzende Ruppel äußerte scharfe Kritik an dieser Ignoranz. Frieden ist nur möglich, wenn die demokratische Mitte die Fortsetzung eines künftigen Dialogs mit aktiver Mitgestaltung aller Bürger:innen unterstützt. Weiterführende Details gibt es in der Berichterstattung von www.fuldaerzeitung.de.