Schwäbisch Gmünd. Alarmstimmung unter den Hausärzten! Die hausärztliche Versorgung in der Region steht auf der Kippe. Dr. Alexander Stütz, ein engagierter Allgemeinmediziner, warnt vor einem drohenden Kollaps. Die meisten Ärzte sind über 60 Jahre alt, viele arbeiten sogar über das Rentenalter hinaus. Die Ursachen sind klar: Überbordende Bürokratie, unzureichende Budgets und ein akuter Mangel an medizinischen Fachangestellten. Wie lange kann dieses System noch funktionieren?
Überlastung der Praxen! Die Situation ist bereits dramatisch. In den Praxen wird die maximale Kapazität erreicht, und die Ärzte müssen oft darüber hinaus arbeiten. Im vergangenen Sommer demonstrierten die Hausärzte des Ostalbkreises auf dem Marktplatz in Schwäbisch Gmünd, um auf die katastrophalen Bedingungen aufmerksam zu machen. Dr. Stütz sieht die Gefahr, dass bei weiteren Praxisschließungen das gesamte Versorgungssystem zusammenbricht. „Wir sind nicht mehr in der Lage, unsere Patienten angemessen zu versorgen“, klagt er.
Ursachen der Krise
Die Gründe für die angespannte Lage sind vielfältig. Die Bürokratie frisst wertvolle Zeit, die für die Patientenversorgung fehlt. Dr. Stütz schätzt, dass er ein Viertel seines Arbeitstags mit Anfragen von Krankenkassen und Behörden verbringt. Zudem gibt es anhaltende Medikamentenengpässe, die sowohl Ärzte als auch Apotheken belasten. „Die Qualität der Versorgung leidet unter dem Mangel an Hausärzten“, warnt er. Aktuell sind in Deutschland etwa 1.000 Hausarztsitze unbesetzt, und die Lücke zwischen Bedarf und Angebot wächst immer weiter.
Die Zukunft der medizinischen Versorgung ist ungewiss. Im Ostalbkreis sind derzeit 35 Hausarztsitze unbesetzt, was den Druck auf die bestehenden Ärzte enorm erhöht. Trotz aller Bemühungen, die Region für junge Mediziner attraktiver zu machen, bleibt die Situation angespannt. Dr. Stütz fordert dringend Maßnahmen zur Entbürokratisierung und zur Beseitigung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln. „Ohne grundlegende Veränderungen wird die hausärztliche Versorgung nicht zu retten sein“, so seine eindringliche Warnung.