Am Montagmittag war der Kirchenplatz in Gießen Schauplatz intensiver Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt. Insgesamt waren 48 Einsatzkräfte vor Ort, um Ausweisdokumente zu überprüfen und Personen zu durchsuchen. Ziel dieser Aktion ist es, die steigende Drogenkriminalität in der Region zu bekämpfen, die im Sommer deutlich angestiegen war. Dies geht aus einer Erklärung des mittelhessischen Präsidiums hervor, das feststellte, dass der Kontrolldruck auf die Drogenszene am Kirchenplatz erhöht wurde. Der Anstieg der kontrollierten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz ist eine direkte Folge dieser verstärkten Kontrollen.
Die gemeinsame Offensive der Ordnungshüter erstreckt sich über verschiedene Bereiche der Gießener Innenstadt, insbesondere jedoch auf den Kirchenplatz. Hauptkommissar Dennis Mauer beschreibt die Einsatzkräfte als Teams, die aus Mitgliedern beider Behörden bestehen. Diese Zusammenarbeit wird als sehr wichtig erachtet, um einen differenzierten Umgang mit suchtkranken Personen zu fördern. Bürgermeister Alexander Wright (Grüne) betont die Notwendigkeit, zwischen tolerierbarem Verhalten und strafbaren Handlungen zu differenzieren.
Steigender Druck auf die Drogenszene
Laut der Polizei hat die Stadt in diesem Jahr einen Anstieg von Rauschgiftdelikten verzeichnet. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 696 solche Delikte registriert, wovon sechs auf den Kirchenplatz entfielen. Bis zum 31. August 2024 steigt diese Zahl jedoch bereits auf 23 Fälle an. Anhand dieser Daten wird deutlich, dass es nicht nur eine Frage der Kontrolle, sondern auch der Vermeidung von Verdrängungseffekten im gesamten Stadtgebiet geht. Die Kontrollen sollen dabei helfen, die Sicherheit in der Innenstadt zu erhöhen und die Bevölkerung zu schützen.
Ein weiterer Aspekt, den Wright hervorhebt, ist die fortlaufende Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsamt. Diese Synergie soll nicht nur helfen, den Überblick über die Lage zu behalten, sondern auch den zuständigen Behörden die Möglichkeit geben, voneinander zu lernen. „Ich bin sehr dankbar, dass diese Zusammenarbeit so gut funktioniert“, sagt der Bürgermeister in Bezug auf das Thema.
Die jüngsten Kontrollen am Montag wurden auch von den Ereignissen rund um die Fußball-Europameisterschaft beeinflusst. Die Hektik und der erhöhte Personenverkehr in der Stadt während der EM erforderten besondere Einsätze, auch wenn diese nun nachträglich auf die Sicherheitslage am Kirchenplatz zurückwirken. Vor und während der EM wurden zahlreiche Polizisten nach Frankfurt abkommandiert, was die Lokalbehörden vor zusätzliche Herausforderungen stellte.
Während der Kontrollen am Montag wurden mehrere Personen festgenommen und Haftbefehle vollstreckt. Unter den Festgenommenen war eine Person, die wegen Einbruchs gesucht wurde. Bei weiteren Personenkontrollen berichtete die Polizei auch von Bedrohungen und Beleidigungen gegen die Einsatzkräfte. Zudem fanden die Beamten, unterstützt von einem Drogenspürhund, versteckte Drogen: 15 Ecstasy-Tabletten und sieben Verkaufseinheiten Marihuana. Diese Drogen konnten bisher keiner bestimmten Person zugeordnet werden, die Ermittlungen dazu laufen noch.
Die verstärkten Kontrollen und die daraus resultierenden Festnahmen zeigen die Entschlossenheit der Ordnungshüter, gegen die steigende Drogenkriminalität vorzugehen. Für die Stadt Gießen ist dies ein wichtiger Schritt, um auch in Zukunft ein sicheres Umfeld für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Die Polizei setzt weiterhin auf Sichtbarkeit und Präsenz in der Innenstadt, um die Kriminalität einzudämmen und den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem umfangreichen Bericht auf www.giessener-anzeiger.de.
