In einem kürzlich geführten Interview mit CBS News' 60 Minutes hat die US-Vizepräsidentin Kamala Harris zu kritischen Themen wie dem Konflikt im Nahen Osten, der Ukraine, Waffeneigentum und Immigration Stellung genommen. Das Interview kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da die Präsidentschaftswahlen vor der Tür stehen und Harris ihre Medienpräsenz verstärkt. Während ihres Auftritts verweigerte Harris eine klare Unterstützung für Israels Premierminister Benjamin Netanyahu, nachdem es zu öffentlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen Washington und Jerusalem gekommen war. Stattdessen betonte sie, dass die Beziehung zwischen den amerikanischen und israelischen Völkern von großer Bedeutung sei.
Im Zusammenhang mit Immigration sah sich Harris kritischen Fragen ausgesetzt, insbesondere hinsichtlich der Lockerung von Grenzbeschränkungen, die während Trumps Präsidentschaft eingerichtet wurden. Auf die Frage, ob es ein Fehler war, diese Beschränkungen zu lockern, erklärte sie, dass die Biden-Harris-Regierung von Anfang an Lösungen angeboten habe und betonte, dass es sich um ein langfristiges Problem handle. Harris wies zudem darauf hin, dass die illegale Einwanderung um die Hälfte gesenkt wurde, was als Teil ihrer Verteidigung der aktuellen Politik diente.
Position zur Ukraine und zur US-Wirtschaft
Zum Ukraine-Konflikt stellte Harris klar, dass sie sich nicht mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen würde, ohne dass die Ukraine ebenfalls anwesend wäre. Sie kritisierte Trumps Ansatz, der darauf hindeutet, den Konflikt sofort zu beenden, und erklärte, das würde einer Kapitulation gleichkommen. Ihrer Meinung nach wäre es unter einer Trump-Regierung bereits zum Verlust der Kontrolle in der Ukraine gekommen.
Harris wurde ebenfalls nach ihrem wirtschaftlichen Plan gefragt, der in den kommenden zehn Jahren zur Verdopplung des nationalen Defizits führen könnte. Sie argumentierte, dass ihr Plan darauf abzielt, die Wirtschaft der USA zu stärken, insbesondere durch Unterstützung für kleine Unternehmen. Die Finanzierung, so Harris, würde durch Steuererhöhungen für die reichsten Amerikaner gesichert.
In einer Analyse des Committee for a Responsible Federal Budget wird jedoch darauf hingewiesen, dass Harris' Vorschläge zur Erhöhung des nationalen Schuldenstands im Vergleich zu Trump erheblich geringer ausfallen würden. Laut Studie würde Trump das US-Schuldenniveau um 7,5 Billionen Dollar erhöhen, während Harris' Plan auf 3,5 Billionen Dollar geschätzt wird.
Was die Waffen betrifft
Ein weiteres Thema war Harris' persönlichen Waffeneigentum. Sie gab an, eine Glock-Pistole, gefertigt von der österreichischen Firma Glock, zu besitzen. Mit ihrer früheren Erfahrung im Bereich Rechtsdurchsetzung sprach Harris darüber, dass sie regelmäßig auf Schießständen übt. Dieses Detail über ihre Waffe steigerte das Interesse am Interview, da es in der aktuellen politischen Debatte um den Waffenbesitz und die Rechte der Waffeneigentümer eine bedeutende Rolle spielt.
In einer parallelen Diskussion äußerte sich Harris' Partner, der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, kritisch über Trumps umstrittene Äußerungen zu seinen Gegnern und Einwanderern. Walz betonte die Notwendigkeit einer sachlichen politischen Debatte und distanzierte sich von Trumps beleidigenden Kommentaren.
Das Interview fand in einer angespannten politischen Landschaft statt, in der Harris' Auftritte vor den Wahlen als notwendig erachtet werden, um ihre Positionen und die der Biden-Regierung zu vertreten. Es bleibt abzuwarten, wie diese Diskussionen die Wähler in den kommenden Wochen beeinflussen werden, insbesondere angesichts der bevorstehenden Wahlen.
Das vollständige Interview und weitere Informationen zu Harris' Aussagen finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.bbc.com.
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