In Hamburg steht die medizinische Versorgung obdachloser Menschen vor enormen Herausforderungen. Immer wieder werden diese Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt in die Kälte entlassen, ohne dass eine angemessene Nachsorge organisiert ist. Vor kurzem gab es alarmierende Fälle: Ein obdachloser Mann musste in der kalten Winterluft über eine Stunde vor der Notaufnahme warten, bis er in eine Notunterkunft gebracht wurde, und eine andere Frau wurde von Einrichtung zu Einrichtung weitergereicht, bevor sie schließlich erneut ins Krankenhaus musste. Wie NDR berichtete, plant die Sozialbehörde jetzt Gespräche mit den Hamburger Krankenhäusern, um die Übergabepunkte für solche Patienten zu verbessern.
Obdachlose Menschen, die in Hamburger Krankenhäusern behandelt werden, haben oft Schwierigkeiten, einen klaren Übergang in die Nachsorge zu finden. Diese Problematik wird von Sozialarbeitern immer wieder angeprangert, da es für viele Patienten nicht genügend bedarfsgerechte Versorgungsangebote gibt. Während die Krankenstube mit ihren nur 20 Plätzen ständig ausgelastet ist, werden viele sogar nach akuten Behandlungen nicht adäquat betreut. Der Hamburger Senat hat daher entschieden, dass künftig die Krankenhäuser direkt in eine spezialisierte Einrichtung für pflegebedürftige Obdachlose überweisen sollen.Medizinspektrum hebt hervor, dass der Sozialdienst im Krankenhaus eine wesentliche Rolle spielt, um Patienten in sozialen Fragen zu unterstützen und eine geeignete Nachsorge zu organisieren. Dieser Dienst koordiniert nicht nur die Entlassung, sondern hilft auch beim Zugang zu notwendigen sozialrechtlichen Leistungen.
Aktuell wurden von den Hamburger Kliniken bis November 2024 rund 1.100 obdachlose Menschen behandelt, viele bleiben jedoch auf unbezahlten Rechnungen sitzen, da die Kostenträger oft strittige gesetzliche Regelungen anführen. Diese Situation macht deutlich, wie wichtig eine bessere Organisation der medizinischen und sozialen Hilfsangebote ist, gerade in der kalten Jahreszeit, in der die Gefahr des Erfrierens für viele obdachlose Menschen besonders hoch ist. In den nächsten Tagen werden die Gespräche zwischen der Sozialbehörde und den Krankenhäusern beginnen, um diese gravierenden Missstände zu beheben.
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