In Hamburg steht das Pflegewesen vor einem dramatischen Wandel: Bereits in diesem Jahr wurden fünf Pflegeheime geschlossen, was mehr als 550 Betreuungsplätze gekostet hat. Ab Februar nächsten Jahres müssen viele Bewohner des Seniorencentrum ELIM in Eppendorf um zehn Plätze reduziert werden; von derzeit 62 Bewohnern dürfen dann nur noch 27 bleiben. Dies wurde von der Sozialbehörde der Stadt bestätigt und ist eine direkte Folge des akuten Fachkräftemangels in der Branche, der dazu führt, dass viele Einrichtungen ihre Kapazitäten nicht mehr voll auslasten können, wie die ZEIT berichtet.
Weitere Schließungen und Anpassungen der Fachkraftquote
Der Hamburger Senat kündigte zusätzliche Schließungen an: zwei weitere Einrichtungen müssen Anfang 2025 schließen, darunter das Seniorenhaus Matthäus in Winterhude und das Seniorenheim Scheffler in Wilhelmsburg, was insgesamt mehr als 140 Plätze betrifft. In der Folge besteht die Gefahr, dass mehr als die Hälfte der Bewohner des ELIM Seniorencentrum umziehen müssen, während die verbleibenden Plätze in der ambulanten Einrichtung bereits ausgenutzt sind, so der NDR.
Um der personellen Unterbesetzung entgegenzuwirken, hat Hamburg die Fachkraftquote inzwischen angepasst: Einrichtungen, die eine hohe Betreuungsqualität nachweisen können, dürfen ihre Quote auf 40 Prozent senken. Dies könnte allerdings auch zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen, wenn die Pflegequalität nicht den Standards entspricht. Die Stadt kämpft aktiv gegen den Fachkräftemangel, indem sie ab dem Wintersemester 2024/2025 neue akademische Pflegeausbildungen anbietet. Zukünftige Lösungen für die Pflege dauern jedoch an und erfordern dringende Maßnahmen.
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