Die Norderelbbrücke der A1 bei Hamburg steht auf der Kippe. Trotz ihrer mangelhaften Verfassung, die mit der Note "ungenügend" bewertet wurde, soll die Brücke noch mindestens sechs Jahre für den Verkehr offenbleiben. Ein Neubau ist für 2026 angedacht, doch bis die neue Brücke die alte ersetzen kann, wird noch viel Zeit ins Land gehen. Ein Sprecher der Bundesprojektgesellschaft Deges informierte, dass bereits Vorlesen von Maßnahmen für 2025 angestrebt werden, um den Neubau vorzubereiten.
Ein geplanter Planfeststellungsbeschluss wird für Mitte 2026 angestrebt, damit die ersten Bauarbeiten beginnen können. Es gibt jedoch bereits Bedenken. Nach Bekanntgabe der Projektunterlagen im Vorjahr sind über 20 Einwendungen eingegangen, einschließlich von Umweltverbänden, was den Prozess weiter verzögern könnte. Dies zeigt die Komplexität und die vielen Hürden, die noch zu überwinden sind, bevor mit dem Bau begonnen werden kann.
Erhebliche Schäden und Unsicherheiten
Die Norderelbbrücke von 1963 ist in einem bedenklichen Zustand. Eine offizielle Untersuchung ergab, dass die Standsicherheit als gefährdet eingestuft wird, auch wenn keine akuten Gefahren durch die momentanen Schäden bestehen. Die Autobahn GmbH Nord erklärte, dass kleinere Schäden in ihrer Summe zur schlechten Bewertung führten. So wurden kürzlich feine Risse zwischen Schweißnähten und Stahlbauteilen entdeckt, was einen temporären Transportverbot für Schwerlasttransporte zur Folge hatte. Diese nötige Sperrung wurde am 11. September verhängt – allerdings nur zufällig, zeitlich nahe dem Unglück der Carolabrücke in Dresden, unterstrich ein Sprecher der Autobahngesellschaft.
Die Mechanismen zur Überwachung der Brücke werden aktualisiert, sodass in kurzen Abständen neue Prüfungen erfolgen sollen, um die Sicherheit ständig zu garantieren. Das endgültige Ergebnis der Hauptuntersuchung steht derzeit noch aus, was die Unsicherheit hinsichtlich der Brückenentwicklung erhöht.
Verkehrsaufkommen bleibt hoch
Der Verkehr auf der Norderelbbrücke nimmt ebenfalls zu. Aktuell werden etwa 136.000 Fahrzeuge täglich gezählt, wobei der Lkw-Verkehr schon jetzt 21 Prozent des Gesamtverkehrs ausmacht und weiter anwächst. Für 2030 prognostiziert man bereits bis zu 160.000 Fahrzeuge pro Tag, was die Brücke zu einem der am meisten befahrenen Abschnitte in Deutschland macht. Es bleibt abzuwarten, wie die marode Infrastruktur mit diesen hohen Verkehrsbelastungen umgehen kann und ob die Pläne zur Neuerung tatsächlich fristgerecht umgesetzt werden können.
Für weitere Informationen über den aktuellen Stand der Dinge und neue Entwicklungen rund um die Norderelbbrücke, sehen Sie die Berichterstattung auf www.radiohamburg.de.
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