Die Zahl der Messerangriffe in Niedersachsen hat im Jahr 2023 erneut zugenommen. Vorläufige Zahlen des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen zeigen, dass insgesamt 3.048 Vorfälle registriert wurden, was einem Anstieg von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieses steigende Niveau wirft Fragen zur Sicherheit in der Bevölkerung auf, und es wird für das Jahr 2024 eine weitere, moderate Zunahme im mittleren zweistelligen Bereich erwartet, wie T-Online berichtet.
Die Statistik erfasst ausschließlich Angriffe, bei denen ein Messer gegen eine Person eingesetzt oder angedroht wird; das bloße Mitführen eines Messers fällt nicht unter diese Kategorie. Ein Vergleich mit den Vorjahren zeigt, dass die Zahlen kontinuierlich gestiegen sind: Im Jahr 2019 wurden 2.218 Fälle registriert, 2020 waren es 2.377, und 2021 stieg die Zahl auf 2.450. Im darauffolgenden Jahr nahm die Zahl auf 2.804 zu, bevor 2023 die 3.000-Marke überschritten wurde.
Initiativen zur Bekämpfung der Messerkriminalität
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hat angesichts der steigenden Messerangriffe Maßnahmen zur Bekämpfung der Messerkriminalität gefordert. Vorschläge umfassen die Einführung von Waffenverbotszonen sowie eine Verschärfung des Waffenrechts. Laut Welt unterstützte eine Mehrheit im Bundesrat eine Initiative zur Verschärfung des Waffenrechts, die im Juni beschlossen wurde. Einige der Änderungen wurden bereits im Oktober durch ein Sicherheitspaket der Bundesregierung umgesetzt.
Künftig können Kommunen im Land Niedersachsen Waffenverbotszonen einrichten. In Städten wie Hannover, Braunschweig und Osnabrück wurden solche Zonen bereits eingeführt. Währenddessen gilt in Hamburg seit dem 16. Dezember ein Waffenverbot im öffentlichen Nahverkehr, jedoch hat Niedersachsen bisher kein entsprechendes Verbot erlassen.
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