In Hamburg sorgte vor Kurzem die Ankunft eines Medizinstudenten für große Aufregung, der möglicherweise mit dem gefährlichen Marburg-Virus infiziert sein könnte. Der Student, der zuvor in einem Krankenhaus in Ruanda arbeitete, wo Patienten mit dieser ernsten Erkrankung behandelt werden, reiste von Frankfurt mit dem Zug in die Hansestadt. Wenige Stunden nach seiner Ankunft wurden Gesundheitsbehörden aufmerksam, nachdem der Student Symptome entwickelt hatte und besorgt war, sich infiziert zu haben.
Die Situation eskalierte schnell, als das Gesundheitsamt entschied, den Studenten sofort am Hamburger Hauptbahnhof zu isolieren. In einer gut koordinierten Aktion sperrte die Bundespolizei zwei Gleise ab, während die Feuerwehr mit einem speziellen Infektions-Rettungsfahrzeug eintraf, um den Studenten und seine Begleitung ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zu bringen.
Der Verlauf der Untersuchung
- Symptome: Der Patient zeigte grippeähnliche Symptome und leichte Übelkeit, jedoch kein Fieber. Zu den typischen Symptomen des Marburg-Virus gehören hohes Fieber, Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und bei schweren Verläufen blutiges Erbrechen.
- Diagnosticum: Im UKE wurden sie in einen Bereich für hochkontagiöse Infektionskrankheiten gebracht. Die Fach- und Reaktionsgruppe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes koordinierte die Diagnostik, die in der Regel innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen ist. Eine schnelle Klärung wird für den Donnerstag erwartet.
- Übertragungswege: Das Marburg-Virus wird nicht durch die Luft, sondern durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen übertragen. Laut WHO liegt die Mortalitäsrate bei bisherigen Ausbrüchen zwischen 24 und 88 Prozent.
Ungewissheiten und Vorsichtsmaßnahmen
- Infektionsstatus: Der offizielle Untersuchungsergebnis steht noch aus. Dies könnte Auswirkungen auf mögliche Vorsichtsmaßnahmen für andere Reisende haben, die sich im Zug oder Flugzeug befanden.
- Ungewissheiten: Bisher gibt es keine Quarantäne für Mitreisende, aber die Kontaktdaten der Passagiere im ICE von Frankfurt nach Hamburg wurden vorsorglich erfasst. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Personen möglicherweise betroffen sind.
- Reiseverlauf: Noch ist nicht klar, inwiefern der Medizinstudent und seine Begleitung auf der Reise nach Frankfurt möglicherweise engen Kontakt mit anderen Reisenden hatten.
Diese Vorfälle erinnern an einen der ersten bekannten Ausbrüche des Virus, der 1967 in Marburg, Deutschland, dokumentiert wurde, wo 29 Menschen infiziert wurden und sieben starben. Eine ausführliche Berichterstattung zu diesem Thema finden Sie hier.
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