Die alarmierenden Wasserpegel in Niedersachsen könnten schnell zu einer Katastrophe führen! Die Landkreise Harburg und Lüneburg sowie die Deichverbände schlagen Alarm, nachdem sie in den letzten Jahren von verheerenden Überflutungen verschont geblieben sind. Doch die Gefahr ist real, und die Zeit drängt! Nach den Herbstdeichschauen fordern die Verantwortlichen, darunter Christoph Sander vom Deich- und Wasserverband Vogtei Neuland und die Landräte Rainer Rempe und Jens Böther, von der Landesregierung dringend Maßnahmen zum Hochwasserschutz.
„Umweltminister Christian Meyer muss endlich die Prioritäten für den Hochwasserschutz setzen“, so Rempe und Böther unmissverständlich. Die Deiche, die die Region schützen sollen, entsprechen nicht mehr den heutigen Standards und sind nicht ausreichend für die Herausforderungen des Klimawandels gewappnet. Die Landräte warnen: „Wir dürfen nicht darauf vertrauen, dass die Deiche im Ernstfall ausreichen. Es ist höchste Zeit, die Deichbaumaßnahmen zu beschleunigen!“
Dringender Handlungsbedarf
Eine Bestandsaufnahme des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz hat bereits 2020 klargemacht, dass die Elbdeiche dringend ertüchtigt und bis zu 1,30 Meter erhöht werden müssen! Der Hauptdeich von der Landesgrenze Hamburg bis in den Landkreis Lüneburg soll von 8,40 auf 9,50 Meter angehoben werden. Doch der Fortschritt ist ernüchternd. Seit der Fertigstellung des Rahmenentwurfs für den Ausbau der Schutzdeiche im Jahr 2010 hat sich kaum etwas getan, und die Verantwortlichen verweisen auf Personalmangel als Ausrede.
Die Situation ist dramatisch: In einigen Bereichen, wie dem Artlenburger Deichverband, sind seit 19 Jahren keine Deichbaumaßnahmen mehr erfolgt! Die Deiche sind oft zu steil, bestehen nur aus Sand und fehlen an notwendigen Hochwasserschutzeinrichtungen. Trotz der Bereitstellung von 100 Millionen Euro für Hochwasserschutz bis 2027 reicht dies nicht einmal annähernd aus, um den Investitionsstau von 200 Millionen Euro in den Landkreisen Harburg und Lüneburg zu decken. Die Deichverbände fordern daher eine massive Aufstockung der personellen Ressourcen, ausreichende Finanzmittel und eine Beschleunigung des Genehmigungsverfahrens. Der Druck auf die Landesregierung wächst – die Zeit für Taten ist jetzt!