Hamburg-NordTechnologie

Landstrom in Hamburg: Warum die Schiffe weiter Diesel tanken!

Im Hamburger Hafen, wo seit über drei Jahren Landstromanschlüsse für Fahrgastschiffe und Barkassen bereitstehen, bleibt die Realität ernüchternd: Diese umweltfreundliche Technologie wird kaum genutzt! Trotz der großen Erwartungen, die bei der Inbetriebnahme im Juli 2021 geschürt wurden, laufen die Dieselantriebe der Schiffe ungehindert weiter. An grauen Tagen wabert der Dieselgestank über die Landungsbrücken, während die Landstromanlagen unberührt bleiben.

Die zuständige Wirtschaftsbehörde zeigt sich enttäuscht über die mangelnde Nutzung der Infrastruktur. Ein Sprecher äußerte im Hamburg Journal, dass man bedauere, dass die vorhandenen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft werden. Doch die Reedereien schweigen über die Gründe für ihre Entscheidung, das Angebot nicht anzunehmen. Einige Schiffsführer geben privat zu, dass die Anschlüsse für ihre Schiffe zu schwach seien, eine Aussage, die die Behörde jedoch zurückweist. „Das, was hier gegenwärtig steht, entspricht – nach unserem Stand – dem gegenwärtigen Bedarf der Schiffe, die hier fahren,“ so der Sprecher.

Kostenfaktor Diesel

Ein viel naheliegenderer Grund für die Nichtnutzung könnte die Kostenfrage sein. Viele Schiffe sind nicht mit einem geeigneten Landstromanschluss ausgestattet, und es ist oft günstiger, Diesel zu tanken und die bordeigenen Stromaggregate zu betreiben, als auf den teureren Ökostrom zurückzugreifen. Während die Umwelt leidet, scheinen die finanziellen Überlegungen der Reedereien klar zu dominieren. Die Hoffnung auf eine emissionsfreie Zukunft am Hamburger Hafen bleibt somit vorerst unerfüllt.

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Quelle/Referenz
ndr.de

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