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Die 10. Auflage der Vendée Globe, eines der renommiertesten Segelrennen der Welt, hat am 4. Januar 2025 begonnen. Boris Herrmann aus Hamburg, der mit der Malizia - Seaexplorer segelt, nimmt zum zweiten Mal an diesem Wettkampf teil. In den letzten 24 Stunden hat Herrmann im Durchschnitt 5,9 Knoten zurückgelegt und ist auf den neunten Platz gefallen. Sein Rückstand auf den siebtplatzierten Jeremie Beyou beträgt 150 Seemeilen. Herrmann hat eine Leichtwindzone hinter sich gelassen und nimmt wieder Fahrt auf, jedoch bleiben die Bedingungen vor der südamerikanischen Küste wechselhaft.
Der ehemalige Segler auf der Malizia - Seaexplorer, Chris Pratt, äußerte, dass Herrmann durchaus noch in die Top Fünf kommen kann. Herrmann hat tierische "Mitfahrer" an Bord, darunter Falter oder Motten, die über den Wind zu ihm getragen wurden. Währenddessen kämpfen Paul Meilhat (Biotherm) und Thomas Ruyant (Vulnerable) im Norden um Platz vier. Charlie Dalin (Macif) führt das Rennen mit über 21 Knoten und hat seinen Vorsprung auf Yoann Richomme (Paprec Arkéa) auf 120 Seemeilen ausgebaut. Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) hat einen Rückstand von 520 Seemeilen auf Dalin.
Herausforderungen und Wettkampfverlauf
Boris Herrmann hat sich über eine verpasste Chance geärgert und erwartet eine herausfordernde Woche. Die Veranstalter prognostizieren, dass Dalin und Richomme zwischen dem 14. und 16. Januar im Ziel sein könnten. Herrmann hadert mit seiner Kurswahl und hat Meilhat, der näher an der argentinischen Küste segelt, überholt. Thomas Ruyant hat in Turbulenzen ein wichtiges Segel verloren und könnte Schwierigkeiten haben, seinen vierten Platz zu verteidigen.
Aktuell liegt Herrmann auf dem achten Platz und segelt eng mit Goodchild, mit nur 1,3 Seemeilen Abstand. Er hat Kap Hoorn am 28. Dezember 2024 passiert. Die Bedingungen im Südatlantik sind herausfordernd, und Herrmann hat sich auf die kommenden Schwierigkeiten eingestellt.
Ein bemerkenswerter Meilenstein in Herrmanns Wettkampf war das Erreichen von Point Nemo, das er am 23. Dezember 2024 um 06:43 UTC passierte. Hierbei befand er sich in der Vendée Globe 2024-2025 noch auf dem siebten Platz unter 35 Teilnehmern. Point Nemo, der weiteste Punkt von jedem Land entfernt, liegt bei 48°52.6'S, 123°23.6'W und ist etwa 2,688 Kilometer von Ducie Island entfernt, einem Teil der Pitcairninseln mit einer Bevölkerung von 35. Herrmann war beim Passieren näher an der Internationalen Raumstation (416 Kilometer über der Erde) als an anderen Menschen.
In seiner bisherigen Zeit auf See, die etwa 42 Tage, 18 Stunden und 36 Minuten betrug, hat Herrmann die anspruchsvollen Bedingungen im Südlichen Ozean gemeistert. Er zeigt sich zuversichtlich, den Abstand zu Nicolas Lunven (6. Platz) und Jérémie Beyou (5. Platz) zu verkürzen. Außerdem bereitet sich Herrmann darauf vor, Kap Hoorn zum siebten Mal zu umrunden. Das Team Malizia wird von sieben Hauptpartnern unterstützt, darunter Kuehne+Nagel und MSC Mediterranean Shipping Company, die sich auf Klimaschutzlösungen konzentrieren.
Für Herrmann sind die Herausforderungen im Wettkampf jedoch nicht nur physischer Natur: In einem Live-Gespräch mit Wirtschaftsminister Habeck hat er über Klimamaßnahmen und den Schutz der Weltmeere gesprochen. Die Flotte hat in den ersten Stunden des Jahres 2025 Eisberge gesichtet, was erhöhte Vorsicht erfordert.
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