Im vergangenen Jahr feierte die Stadt Günzburg ein bemerkenswertes Jubiläum: Seit nunmehr zehn Jahren führt sie den Titel „Fairtrade-Stadt“ und setzt sich aktiv für das Bewusstsein in Bezug auf Nachhaltigkeit ein. Dies wurde kürzlich im Kino BiiGZ gebührend gefeiert, und die Stadt zeigt, dass sie sich nicht nur für ihren eigenen Bürgerinnen und Bürger einsetzt, sondern auch für einen fairen Handel, der Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern zugutekommt.
Der Titel „Fairtrade-Stadt“ wurde Günzburg bereits 2014 verliehen, und seither haben zahlreiche Akteure aus der Stadtgesellschaft, wie Schulen, Vereine und Gastronomiebetriebe, zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen. Diese Aktionen zielen darauf ab, gerechtere Lebensbedingungen für Produzenten weltweit zu schaffen und einen fairen Handel zu fördern.
Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit stärken
Die Stadt hat nicht nur in den Bereich fairer Handel investiert, sondern auch in Projekte zur Nachhaltigkeit. Zusammen mit der Sparkasse Schwaben-Bodensee, der AOK Günzburg und der Kreisabfallwirtschaft wird die Initiative „Nachhaltiges Günzburg“ betrieben. Diese Kooperation fördert ein Leben, das in Einklang mit der Natur steht und auf die Bedürfnisse nachfolgender Generationen Rücksicht nimmt. Ein anschauliches Beispiel für die Prinzipien der Nachhaltigkeit ist das Sparschwein: Ein finanzieller Rückhalt für die Zukunft hilft, Ressourcen zu schonen.
Im Kontext dieser Partnerschaft wurden auch kreative Projekte ins Leben gerufen. So verwandelten Schülerinnen und Schüler alte Werbebanner in modische Taschen, während andere Schüler der Maria-Theresia-Mittelschule Lavendel-Beutelchen aus alten Geschirrtüchern nähten. Diese Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Umweltschutz und Kreativität Hand in Hand gehen können. „Durch die Zusammenarbeit im Projekt „Nachhaltiges Günzburg“ lässt sich mehr erreichen, als wenn man alleine arbeitet“, erklärte Stefan Pertler von der AOK Günzburg.
Jedes Jahr im Herbst wird ein Kinofilm gezeigt, der sich mit Themen wie sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz beschäftigt. Die weiterführenden Schulen sind dazu eingeladen, um den Austausch und das Bewusstsein zu fördern. Dieses Jahr wurde der Dokumentarfilm „True Cost – Der Preis unserer Mode“ gezeigt, ein eindringlicher Beitrag zur Diskussion über nachhaltige Mode und die damit verbundenen Herausforderungen.
Ein weiteres Highlight der Jubiläumsfeier war die Ankündigung einer Spendensumme von 300 Euro, die an die Kleiderkammer der Caritas gehen wird – eine Einrichtung, die aufgrund von Hochwasser besonders betroffen ist. „Sie sind für viele Menschen wichtig und leben bereits lange den Zeitgeist der Nachhaltigkeit“, lobte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig die Arbeit der Kleiderkammer.
Darüber hinaus wurden im Kino-Foyer verschiedene Projekte präsentiert, darunter Initiativen zur Abfallvermeidung und Ressourcenschutz. „Jeder Deutsche kauft im Durchschnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr, von denen 24 nicht getragen werden. Daran sollte man denken“, so Anton Fink von der Kreisabfallwirtschaft und erinnert daran, dass Kleidung auch repariert oder weitergegeben werden kann.
Günzburg mag eine kleine Stadt sein, aber das Engagement ihrer Bürger für faire Handelspraktiken und nachhaltige Lebensweisen zeigt, dass auch lokal viel bewirkt werden kann. Die Vielzahl an Projekten und Initiativen hebt hervor, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und aktiv zur Veränderung beizutragen. „Wir können zusammen etwas bewegen“, fasst Jauernig die Mission der Stadt zusammen, während sie den Weg für eine faire und nachhaltige Zukunft ebnen.
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