Grimmen. Die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR) plant für das kommende Jahr eine große Offensive im Nahverkehr! Das innovative Rufbus-System soll bald auch die traumhafte Insel Rügen erreichen, während Grimmen ein eigenes Liniennetz erhält. Zudem wird eine neue Querverbindung von Sanitz nach Greifswald mit der Linie 320 realisiert. Doch die Zukunft dieser Pläne steht auf der Kippe!
Ulrich Sehl, der dynamische Geschäftsführer der VVR, warnt: „Die Umsetzung des Ortsumlandverkehrs für Grimmen hängt von den laufenden Haushaltsdiskussionen ab.“ Der Kreistag hat das Sagen über die finanziellen Mittel, und die Lage ist angespannt. Im vergangenen Jahr musste der Landkreis ein Minus von 1,4 Millionen Euro ausgleichen, was die Pläne erheblich gefährdet. Die finanziellen Aussichten sind düster: Für 2025 wird ein Defizit von 67 Millionen Euro prognostiziert, und bis 2028 könnte es sogar auf 300 Millionen Euro ansteigen!
Landkreis muss tief in die Tasche greifen!
„Die Frage ist, welchen Nahverkehr wir uns leisten können“, sagt Sehl. Er hat klare Vorstellungen: Keine Streichungen im Angebot! Stattdessen denkt er an kleinere Fahrzeuge und veränderte Taktzeiten, um die Auslastung zu optimieren. Doch die Realität könnte bedeuten, dass die Umsetzung der Pläne langsamer voranschreitet. „Die Schritte könnten kleiner und verzögert kommen“, so Sehl.
Ein weiteres Problem ist das Deutschlandticket, das ein riesiges Loch in den Haushalt reißt. Obwohl die Nachfrage hoch ist und die VVR über 2,5 Millionen Fahrgäste befördert hat, bleibt ein Großteil der Einnahmen aus. Die aktuelle Regelung besagt, dass die Einnahmen dort bleiben, wo das Ticket verkauft wird, was für die VVR katastrophale Folgen hat. Sehl hofft auf ein neues Abrechnungssystem, doch die Unterstützung vom Bund und Land ist unzureichend. Die Zukunft des Nahverkehrs in Vorpommern-Rügen steht auf der Kippe!