In Deutschland erhalten Hunderte Gefangene eine vorzeitige Freilassung, um die bevorstehenden Feiertage mit ihren Familien zu verbringen. Die sogenannte Weihnachtsamnestie ermöglicht es den Häftlingen, die normalerweise im Gefängnis bleiben müssten, früher auf freien Fuß zu gelangen. Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur profitieren in diesem Jahr bundesweit über 800 Gefangene von dieser Regelung, was jedoch weniger ist als in den Vorjahren. Besonders stark ist die Freisetzung in Nordrhein-Westfalen, wo 248 Häftlinge entlassen werden, während es im Vorjahr 322 waren, wie zvw.de berichtet.
Anwendungen dieser speziellen Regelung variieren von Bundesland zu Bundesland. In Berlin profitierten in diesem Jahr insgesamt 97 Gefangene von der Weihnachtsamnestie, was in etwa den Zahlen des Vorjahres entspricht, jedoch deutlich weniger als in früheren Jahren, als bis zu 170 Sträflinge in Freiheit kamen. Diese Entwicklung wird von der Justizverwaltung, die von CDU-Senatorin Felor Badenberg geleitet wird, nicht näher erläutert, wie rbb24.de mitteilt.
Strenge Bedingungen für die Freiheit
Die Voraussetzungen für die vorzeitige Entlassung sind streng: Nur Häftlinge, die sich während ihrer Haft einwandfrei verhalten haben und deren Entlassungstermin zwischen Ende November und Anfang Januar ansteht, können beanspruchen, vorzeitig entlassen zu werden. Zudem muss sichergestellt sein, dass sie eine Unterkunft haben und mit der Freilassung einverstanden sind. In diesem Jahr kommen in Berlin vor allem Häftlinge aus der Vollzugsanstalt Plötzensee in Charlottenburg in Betracht, dies sind unter anderem 48 Männer und 9 Frauen, die möglicherweise ihre Weihnachtstage zu Hause verbringen können.
Die Weihnachtsamnestie hat nicht nur eine pragmatische Funktion, sondern soll auch positiv zur Resozialisierung der Entlassenen beitragen, damit sie sich rechtzeitig um öffentliche Hilfsangebote und ihre Rückkehr in die Gesellschaft kümmern können, wie es der hessische Justizminister Christian Heinz erklärte. Während Deutschland tatsächlich ein gewisses Maß an Milde zeigt, sieht die Situation in Bayern anders aus: Zum Jahreswechsel werden hier keine Häftlinge begnadigt.
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