In einer bemerkenswerten Initiative startet der Landkreis Lindau ein neues Projekt zur Gewaltprävention in Schulen. Die Gleichstellungsstelle des Landkreises hat die Organisation übernommen, um mit Selbstbehauptungskursen Prävention gegen psychische und physische Gewalt zu fördern. Das Vorgehen ist besonders wichtig, da die Berichte über Gewalt an Schulen in Bayern in den letzten Jahren zugenommen haben. Landrat Elmar Stegmann betont die Bedeutung dieses Projekts für den Schutz und das Wohl der Kinder und Jugendlichen.
Die Teilnahme ist groß: Insgesamt zwölf Schulklassen aus fünf verschiedenen weiterführenden Schulen haben sich für die Kurse angemeldet. Damit soll das Bewusstsein für Themen wie „Grenzen setzen“ und „Gewaltlose Konfliktlösungen“ geschärft werden. Dieser Start fällt zusammen mit dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, der jährlich am 25. November stattfindet und die Relevanz des Themas unterstreicht.
Inhalte der Selbstbehauptungskurse
Die Kurse orientieren sich am Konzept „Zammgrauft“ des Polizeipräsidiums München und beinhalten nicht nur klassische Selbstverteidigung, sondern legen einen starken Fokus auf persönliche Werte. Themen wie Zivilcourage, Mobbing und Gemeinschaft werden durch Übungen und Rollenspiele behandelt, um das Selbstbewusstsein der teilnehmenden Mädchen und Jungen zu stärken. Die Umsetzung erfolgt durch Jürgen Fiebig vom Verein MSE Allgäu aus Sonthofen. Der erste Kurs fand am 7. Oktober 2024 am Bodensee-Gymnasium Lindau statt, gefolgt von weiteren Kursen an verschiedenen Schulen im Landkreis bis Mitte Dezember.
Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Sandra Dalferth, freut sich über das rege Interesse aller Schularten und hebt dabei hervor, wie wichtig das Thema Gewaltprävention ist. Die finanzielle Realisierung des Projekts war nur dank der großzügigen Unterstützung von Sponsoren möglich. Landrat Stegmann und Anita Stierle vom Verein Frauen in Not e.V. haben allen Unterstützern gedankt. Die Firma XOMOX in Lindau und die Peter-Dornier-Stiftung gehören zu den wichtigen Förderern des Projekts. Auch Erlöse aus einem Vortrag im Rahmen der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapietage in Lindau haben zur Finanzierung beigetragen.
Dieses Projekt zeigt, dass die Problematik der Gewalt an Schulen ernst genommen wird und man aktiv versucht, mit präventiven Maßnahmen entgegenzuwirken. Antipsychische und physische Gewalt nehmen nicht nur bezogen auf Schüler zu, sondern stellen auch Lehrer und Schulsozialarbeiter vor große Herausforderungen. Umso notwendiger sind Projekte wie die Gewaltpräventionskurse, die auch das gesellschaftliche Bewusstsein für diese Themen fördern sollen.
Das Interesse an den Kursen verdeutlicht die Relevanz von Gewaltprävention in der heutigen Zeit, wo Kinder und Jugendliche in vielen Lebensbereichen mit gewaltsamen Konflikten konfrontiert werden können. Landrat Elmar Stegmann sichert zu, dass der Landkreis Lindau weiterhin finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung stellen wird, um eine nachhaltige Förderung der Prävention zu gewährleisten. Die positive Resonanz der Schulgemeinschaft ist ein starkes Zeichen für die Wichtigkeit und Dringlichkeit solcher Themen.
Für mehr Details zu diesem wichtigen Vorhaben, bietet der Bericht auf www.schwaebische.de weitere Informationen.