Ein Fußballspiel in der Kreisklasse C im Kreis Rendsburg-Eckernförde geriet am vergangenen Wochenende völlig aus den Fugen! Nach einem Foul und einer Gelb-Roten Karte kam es zu einem tumultartigen Vorfall mit mehreren Verletzten, der schließlich zur Spielabbruch führte. Schiedsrichter Tim-Marvin Meyer, der seit 13 Jahren im Einsatz ist, beobachtet mit Sorge, wie die Zuschauer oft glauben, sie hätten das Recht, die Spieler zu beleidigen, nur weil sie Eintritt gezahlt haben. "Die Spieler und Trainer sind emotional, aber die Zuschauer übertreiben oft", so Meyer.
Positive Entwicklungen in der Gewaltstatistik
Trotz dieser erschreckenden Vorfälle zeigt eine aktuelle Statistik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), dass die Gewalt im Amateurfußball in Schleswig-Holstein insgesamt abnimmt. In der vergangenen Saison wurden 68 Fälle von Gewalt und 65 Fälle von Diskriminierung registriert – ein Rückgang von 21 Prozent und 13 Prozent im Vergleich zur vorherigen Saison. Auch die Zahl der abgebrochenen Spiele fiel mit 17 auf fast die Hälfte der Vorjahreszahlen. Dies geschieht vor dem Hintergrund von etwa 2.500 Spielen pro Wochenende im Bundesland.
Doch nicht alle Vorfälle werden dokumentiert. SHFV-Geschäftsführer Tim Cassel betont, dass jeder Vorfall einer zu viel ist und es eine Dunkelziffer gibt, insbesondere bei Diskriminierung. Trainer Michael Gerken spürt eine zunehmende Aggressivität auf dem Platz und fordert Maßnahmen wie die Einführung von Zeitstrafen und erfahrene Schiedsrichter bei riskanten Spielen. Um die Situation zu entschärfen, wurden neue Regeln eingeführt: Die Stoppregel und die Kapitänsregel sollen helfen, Konflikte zu vermeiden und Diskussionen zu reduzieren. Meyer sieht die Kapitänsregel positiv: "Das ist eine super Sache, die bei allen anerkannt ist." Die Bemühungen um Prävention und Respekt im Sport sind entscheidend, um die Gewalt weiter zu reduzieren und ein faires Spiel zu gewährleisten.
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