Geothermische Speicher: Die Zukunft der Wärmeversorgung in Deutschland!

Entdecken Sie, wie geothermische Wärmespeicherung zur Dekarbonisierung Deutschlands beiträgt und neue Chancen schafft.
Entdecken Sie, wie geothermische Wärmespeicherung zur Dekarbonisierung Deutschlands beiträgt und neue Chancen schafft. (Symbolbild/DNAT)

Crailsheim, Deutschland - Geothermische Energiespeicher gewinnen zunehmend an Bedeutung im Kontext der Energiewende in Deutschland. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass die saisonale Speicherung von Wärme entscheidend für die Dekarbonisierung der Wärmenetze ist. Der Bundesverband Geothermie e.V. hat dazu ein umfassendes Hintergrundpapier veröffentlicht, das den aktuellen Stand der Forschung zu geothermischen Speichern zusammenfasst. Wie OekoNews berichtet, ermöglichen geothermische Speicher sowohl die Speicherung überschüssiger Wärme im Sommer zur späteren Nutzung im Winter als auch die effiziente Kühlung von Gebäuden während warmer Monate.

Die Effizienz dieser Speichertechnologien variiert je nach Art und Einsatzbereich. Während Erdwärmesondenspeicher, auch bekannt als Borehole Thermal Energy Storage (BTES), in geschlossenen, vertikalen Rohrsystemen betrieben werden, zeichnen sich Aquiferwärmespeicher durch die Speicherung von Wärme in Wasser führenden Gesteinsformationen unter der Erde aus. Diese Methode ist nicht nur kostengünstiger als die Speicherung von Strom, sondern benötigt im Vergleich dazu auch wesentlich weniger Raum. Mit einem Effektivitätsgrad von bis zu 80% nach Monaten, steigert sich die Effizienz von Aquiferwärmespeichern mit der Betriebsdauer durch Wärmeübertragung an das umgebende Gestein, wie auch in Geothermie.de erläutert wird.

Flexible Nutzungsmöglichkeiten

Ein Beispiel für den Einsatz eines Erdwärmesondenspeichers ist in Crailsheim zu finden, wo 260 Wohneinheiten sowie eine Schule und eine Sporthalle mit nachhaltiger Wärme versorgt werden. Diese Technologie ist besonders vorteilhaft in Verbindung mit neugebauten Immobilien, die einen hohen Kühlbedarf aufweisen, da sie langfristig Kostenvorteile bieten kann. Zudem ist die Kombination von Heiz- und Kühlsystemen eine vielversprechende Lösung, um Investitionskosten erheblich zu senken, wie im Hintergrundpapier des Bundesverbands hervorgehoben wird.

Aquiferen, natürliche, geschlossene Gesteinsformationen, die Grundwasser führen, spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in der effizienten Wärmespeicherung. Sie sind in unterschiedlichen Tiefen verfügbar, wobei oberflächennahe Aquiferen häufig für die Trinkwasserversorgung reserviert sind. Über 100 Meter tiefe Schichten werden bevorzugt zur Wärmespeicherung genutzt. Hierbei wird Wärme durch das Entnehmen, Erhitzen und Rückführen von Grundwasser gespeichert, was nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch den Aufbau der entsprechenden Infrastruktur erfordert, wie Unendlich viel Energie anmerkt.

Ausblick auf die Zukunft

Die Integration und Errichtung geothermischer Speicher in Deutschland soll gezielt vorangetrieben werden. Daneben thematisiert das Hintergrundpapier auch Aspekte wie die umweltrechtliche Prüfung, soziale Auswirkungen und die Wiederverwendbarkeit von inaktiven Bergbauinfrastrukturen durch sogenannte Grubenwärmespeicher. Aktuell existieren in Deutschland drei Standorte mit Aquiferwärmespeichern, darunter das Reichstagsgebäude in Berlin, das als eines der prominentesten Beispiele gilt.

Die Strategie zur Nutzung von geothermischen Systemen wird durch eine bundesweite Veranstaltungsreihe zur Allgemeinen Nutzung von Wärmepumpen unterstützt, die im November 2024 stattfindet. In diesem Rahmen werden auch Anwendbarkeit und Effektivität von Erdwärmegenutzungsmodellen thematisiert. Insgesamt steigt das Interesse an innovativen Speichertechnologien, die nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch zur nachhaltigen Energieversorgung Deutschlands beitragen können.

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Ort Crailsheim, Deutschland
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