Im Landkreis Teltow-Fläming zeigt eine aktuelle Online-Umfrage ein deutliches Meinungsbild: Die Mehrheit der Befragten lehnt das Gendern ab. Etwa 68 Prozent der rund 430 Teilnehmer sprechen sich gegen geschlechtergerechte Sprache aus und unterstützen den Vorstoß der AfD, das Gendern in der Kreisverwaltung zu verbieten. Bei dieser Umsetzung würde nur noch die männliche Form verwendet, was das Ende für Formen wie Binnen-I oder neutralen Bezeichnungen wie „Mitarbeitende“ bedeutet.
Die Umfrage steht nicht alleine da, sie spiegelt wider, was auch andere repräsentative Studien in Deutschland belegen: Die Mehrheit der Bevölkerung hat wenig Verständnis für gendersensible Sprachvarianten. Monika Sturm aus Blankenfelde-Mahlow bringt es auf den Punkt: „Wer keine Minderwertigkeitskomplexe hat, braucht kein Gendern“, verdeutlicht sie ihre Ablehnung.
Argumente gegen das Gendern
Die gegen Gendern argumentierenden Leser sind sich einig, dass die umgangssprachliche Verwendung nicht im Einklang mit gendergerechter Sprache steht. Toni Marder zum Beispiel äußert: „Niemand spricht so, also warum soll man auch so schreiben?“ Auch der AfD-Politiker Stefan Edler hielt es für notwendig, sich in die Diskussion einzubringen. Er nennt das Gendern ein „Symptom einer Geisteskrankheit“ und stellt fest: „Gendern ist eine Form von Irrsinn. Da sollte man schon Hilfe anbieten.“ Für ihn könne das Verbot von genderneutraler Sprache zudem den Krankenstand in der Verwaltung senken.
Auf der anderen Seite gibt es auch Stimmen, die sich für das Gendern aussprechen. „Gendern ist die Weiterentwicklung der Sprache, mehr nicht. Jeder kann, keiner muss“, schreibt Ronald Bader. Helmut Balke stellt fest, dass er trotz seiner Vorbehalte „nichts gegen das Gendern“ hat und fordert die Nutzung neutraler Begrifflichkeiten.
Saskia Feil hingegen sieht in inklusiver Sprache eine Stärkung der gesellschaftlichen Vielfalt. Sie weist jedoch darauf hin, dass es in Brandenburg dringlichere Probleme gäbe, wie etwa den Mangel an bezahlbarem Wohnraum.
Position der Kreisverwaltung
Die Debatte hat auch die Kreisverwaltung erreicht, die sich in einer offiziellen Stellungnahme zu Wort meldet. Dort heißt es, dass man als weltoffener Landkreis die Vielfalt der Menschen respektiere und anstrebe, alle Identitäten in der Öffentlichkeitsarbeit anzusprechen. Auf geschlechtergerechte oder -neutrale Sprache wird weiterhin Wert gelegt, um alle Menschen anzusprechen und zu inkludieren.
Die offizielle Position lautet: „In welcher Form, das bleibt den handelnden Personen, dem Anlass, dem Schreibstil und der Sprachentwicklung überlassen.“ Damit macht die Verwaltung deutlich, dass, unabhängig von der politischen Debatte, das Verständnis und die Inklusion von Menschen weiterhin eine Priorität haben.
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